Freitag, 3. Dezember 2010

Die Ruhe und der Sturm - Fortsetzung

Kapitel 5 - Wer suchet der findet


Stahlträgermann hatte keine andere Wahl. Er musste so schnell es ging der Gestalt folgen. Da er keinen Hinweis darauf hatte, wohin die Gestalt geflohen ist, war eine Verfolgung sinnlos. Ein schneller Plan musste her, um dem Ganzen auf die Schliche zu kommen. "Die Person suchte nach etwas", sagte Frank, "etwas Bestimmtes, was bei uns zu sein scheint. Wir müssen herausfinden, was es ist. Vielleicht können wir dies für uns nutzen und sie damit überraschen". Stahlträgermann hielt das für eine gute Idee, doch wusste noch niemand, wonach die Gestalt suchte. Schnell gingen die beiden zurück in das Labor und untersuchten den Raum, in dem das Geröll beiseite geräumt worden war. Frank hatte einige Probleme mit dieser Aufgabe. Er war nicht so stark wie Stahlträgermann, weshalb ihm das Geröll körperlich sehr zu schaffen machte. Doch viel schlimmer war die psychische Belastung, die auf ihm lag. Nur wenige Meter von ihm entfernt lag Clära irgendwo unter den Trümmern begraben.


Stahlträgermann erkannte die Probleme Franks und bat ihn, draußen nach der Gestalt Ausschau zu halten. "Es ist wichtiger, wenn einer von uns beiden Wache hält. Ich schaff das hier schon", sagte er. "Nimm dieses Warnsignal mit und gib sofort bescheid, sobald du etwas auffälliges hörst". Frank nickte, nahm das Signal und ging nach draußen. Stahlträgermann hatte weniger Probleme mit der Suche, da er Clära kaum kannte und nur wenig Kontakt mit ihr gehabt hatte. Sie war ihm gegenüber immer sehr distanziert gewesen und hatte sich die meiste Zeit in ihrem Labor aufgehalten. Stahlträgermann machte sich weiter auf die Suche. Es kam ihm komisch vor, dass er immer größere Felsbrocken außerhalb des Raumes erblickte, welche unmöglich von nur einer Person hätten getragen werden können. Aber es konnte nicht anders sein, denn keine weitere Person war weit und breit zu sehen.


Nachdem Stahlträgermann einige Zeit damit verbrachte, sich weiter in den Raum zu buddeln, fiel sein Blick plötzlich in eine Ecke direkt neben der Tür. Hier waren die Überreste eines Art Lagerschrankes, welcher aufgebrochen worden war. Es war etwas dunkel in der Ecke, weshalb ihm der Schrank zunächst gar nicht aufgefallen war. Doch nun wurde ihm einiges klar. Der Schrank wurde aufgebrochen. Zielstrebig hatte die Gestalt in diese Richtung gegraben, doch konnte sie ihre Arbeit nicht beenden, da sie kurz vor ihrem Ziel gestört worden war. Stahlträgermann schaute in den Schrank und erblickte eine blau schimmernde Substanz. "Das Gergol...!" flüsterte er. Vorsichtig streckte Stahlträgermann seine Hand in Richtung des steinigen Materials. Er wollte es grade anfassen, als ihm blitzartig ein Bild vor den Augen erschien. Stahlträgermann sah eine Art Jungle, in dessen Mitte eine alte Pyramide stand. Auf dieser erhob sich eine mächtig wirkende Gestalt, welche den Blick in die Sterne gerichtet hatte. Noch ehe er wusste, wie ihm geschah, war das Bild vor seinen Augen auch schon wieder verschwunden. Stahlträgermann lies von dem Gergol wieder ab und wagte nicht, es zu berühren. Er holte eine Zange und packte es in einen Koffer.


In diesem Augenblick hörte er das Warnsignal. Stahlträgermann kramte kurz nach etwas und nahm dann den Koffer und rannte Richtung Ausgang, wo ihm Frank schon entgegen kam. "Ich sehe die Gestalt!" rief Frank ganz erschrocken. "Am Ende der Straße konnte ich ihre Umrisse erkennen! Ein Funkeln in ihren Augen blitzte auf und ich lief so schnell es ging los. Durch das Horn habe ich sie erschreckt und sie verschwand wieder in der Dunkelheit." Stahlträgermann wusste, dass die Gestalt wiedergekommen war, um das Gergol zu holen. Schnell lief er hinaus und blieb vor der Tür stehen.


Er hob den Koffer in die Luft und rief nach der Gestalt. Frank schaute ihn an, ohne zu verstehen, was Stahlträgermann vor hatte. "Ich weiß wonach du suchst! Doch kampflos wirst du es nicht bekommen. Komm und hol dir, wonach es dich sehnt!" Mit diesen Worten ertönte ein Kampfschrei in der Dunkelheit und ein Schatten sauste auf Stahlträgermann zu. Frank, der das ganze Spektakel beobachtete, wusste nicht, was als nächstes passieren würde. Stahlträgermann blieb regungslos stehen, als die Gestalt auf ihn zurannte. Sie holte zum Schlag aus, doch Stahlträgermann wich ohne Gegenwehr einfach aus. Es schien, als wollte er keinen Gegenangriff starten, sondern wartete ab. Die Gestalt griff ein weiteres Mal an, attackierte Stahlträgermann jedoch nicht. Vielmehr war es der Koffer, nach dem sie griff. Stahlträgermann lies es zu.


Die Gestalt entriss ihm den Koffer und flüchtete in die Dunkelheit. "Schnell!", sagte Stahlträgermann zu Frank, "am Koffer befindet sich ein Peilsender, den ich grade installiert habe. Klettre auf meinen Rücken und sag mir mit Hilfe deines Navigators, wohin die Gestalt flüchtet." Rasch folgte Frank den Anweisungen Stahlträgermanns, der direkt die Verfolgung aufnahm. Mit einem sicheren Abstand flogen sie hinter der Gestalt her, die in einen tiefen Wald lief. Der Wald lag an der Schwelle des Berges, welchen die Gestalt nun hinauf lief. Nach einer halben Stunde, etwa auf der Hälfte des Berges, landete Stahlträgermann vor dem Eingang einer Höhle. "Hier ist sie hineingegangen!", sagte er, "Wir müssen in die Höhle hinein! Doch sei auf der Hut, denn wir wissen nicht, was uns dort alles erwartet." Vorsichtig gingen Frank und Stahlträgermann in die Höhle. Es war dunkel und beide hatten Probleme, sich zurecht zu finden. Doch nun gab es kein Zurück mehr.



Kapitel 6 - Bring Licht ins Dunkel



Frank und Stahlträgermann betraten die Höhle. Die Dunkelheit machte ihnen mehr und mehr Probleme. Frank, der das Signal des Senders noch immer auf seinen Navigator hatte, erkannte, dass sie nicht weit vom Koffer entfernt waren. Weit konnte die Gestalt nicht sein, da sie erst vor wenigen Minuten die Höhle erreicht hatte. Sie gingen einen Gang entlang, der in einen großen Raum mündete. In der Mitte des Raumes war ein leuchtender Lichtkegel zu sehen, in dessen Mitte die Gestalt stand. Die Beiden versteckten sich hinter einem Fels und warteten darauf, was als nächstes passieren würde. Der Koffer lag geöffnet auf einem altarähnlichen Aufbau und das Gergol leuchtete in einem grellen Blau. Die Gestalt nahm es in die Hände und hielt es hoch über sich.


Eine Stimme ertönte, die Worte in einer Sprache von sich gab, die den beiden nicht bekannt war. Es musste sich wohl um eine Art Zeremonie handeln und das Gergol schien dabei ein wichtiges Element zu sein. Je mehr Worte erklangen, desto greller wurde das Licht, welches aus dem Gergol schien. Stahlträgermann wollte abwarten und sehen was geschehen würde, als Frank plötzlich aufsprang. "Diese Stimme“, rief er entsetzt, "das kann nicht war sein!" Noch ehe ihn Stahlträgermann zum Schweigen bringen konnte, stand er auf und rannte auf den Lichtkegel zu. Die Gestalt drehte sich zu ihm um. Ein zorniger Blick traf Frank, welcher wie ferngesteuert stehen blieb. "WER WAGT ES MICH ZU STÖREN?", schrie die Gestalt und richtete sich bedrohlich auf. "Niemand darf diese Zeremonie stören, der der Macht nicht gewachsen ist", rief sie und feuerte mit ihrem Kampfstab einen Blitz auf Frank. Im letzten Moment wurde der Blitz von einem Stahlträger aufgehalten und schon stand Stahlträgermann neben Frank, der vor Schreck zu Boden ging. "Dann störe ich dich halt, denn ich bin deiner Macht gewachsen! Fürchte den Stahl!", sagte Stahlträgermann. Frank, der sich langsam erhob, zitterte am ganzen Körper. "Sie ist es.....! Wie kann das sein? Stahlträgermann, du hast es doch mit deinen eigenen Augen gesehen....", stotterte Frank.


Da wurde es Stahlträgermann klar. Die Gestalt, der sie nun schon eine ganze Weile gefolgt waren, war niemand anderes als die tot geglaubte Clära. "Schweig du Narr!", sagte sie. "Der Mensch, den du gekannt hast, existiert nicht mehr! Das Gergol hat sie getötet und der Berg hat sie verschlungen. Clära ist tot! Beuge dich vor meiner Macht! Ich bin Kaledra, die Aztekenfürstin!" Als sie ihren Namen nannte, fing das Gergol stärker an zu leuchten und man konnte sie im Licht erkennen. Eine in Leder gekleidete Kriegerin stand vor ihnen. Sie hatte eine große Ähnlichkeit mit Clära, doch wirkte sie größer und reifer, als sie es zuvor in ihrem Kittel und der Brille tat.


"Schon lange habe ich die Macht des Gergols gefunden. Und jetzt endlich ist sie auf mich übergegangen. Lightfire-Booster habe ich zu verdanken, dass die Macht des Gergols freigesetzt wurde und auf mich übergehen konnte. Mit diesem Rest, den ihr mir so freiwillig gegeben habt, werde ich meine Macht vollständig erlangen und niemand wird mich aufhalten können!" Stahlträgermann wurde sofort alles klar. Nachdem Lightfire-Booster besiegt worden war, hörte man eine Explosion im Inneren des Berges und einen darauffolgenden Schrei. Damals dachte er, es wäre die Explosion des Labors gewesen, doch war dies die Geburtsstunde von Kaledra. Clära musste bei ihren Forschungen mehr und mehr der alten Macht verfallen sein. Kaledra hob ihren Kampfstab und richtete ihn auf das Gergol. Stahlträgermann musste verhindern, dass sie die letzte Energie aus dem Gestein holte, um ihre Macht zu vollenden.


Er rannte auf sie zu und stieß sie beiseite. Dabei schoss er einen Stahlträger auf das Gergol. Dieses zersprang wie Glas auf dem Boden, als es getroffen wurde. Doch auch das Gergol schien sich zu verändern. Risse bildeten sich auf der Oberfläche und das Leuchten ging zu einem grellen Lichtstrahl über. Stahlträgermann feuerte einen weiteren Träger ab, der das Gergol nochmals an der selben Stelle traf. Kaledra erblickte dies und rannte auf Stahlträgermann zu. Mit einem gezielten Tritt brachte sie Stahlträgermann zu Boden und verhinderte somit weitere Schüsse aus seiner Kanone. Doch es war für das Gergol zu spät. Mit einem lauten Donnern begann es in kleine Teile zu zerfallen. Das Licht wurde greller und greller und jedes Mal, wenn ein Splitter den Boden berührte, find er sogleich an, blaue Flammen zu schlagen, die in der Luft verpufften. Stahlträgermann richtete sich wieder auf und rannte zu Frank, der wie benommen auf das zerfallende Gergol blickte. Er packte ihn und rannte in Richtung Ausgang.


Kaledra, welche zuvor noch versucht hatte, das Gergol zu retten, erkannte nun wie aussichtslos ihre Chancen waren. "Flieht nur, ihr Narren! Ihr konntet das Gergol vernichten, doch den Zorn der Aztekenfürstin Kaledra habt ihr nun geweckt. Ich werde dich aufsuchen, Stahlträgermann! Fürchtet meine Macht und die der Azteken!" Das waren die letzten Worte, welche Frank und Stahlträgermann hörten, als sie die Höhle verließen. Grade, als sie ins Freie kamen, hörten sie, wie der letzte Rest Gergol mit einem Knall zerplatzte. Es folgte ein verzweifelter Schrei, der nur von Kaledra gekommen sein konnte. Schnell packte Stahlträgermann Frank und sie machten sich auf zum Labor.



Kapitel 7 - Rüsten für die Schlacht



Beide kamen unversehrt zum Labor zurück. Zum Glück hatte Frank dieses vor einiger mit einigen speziellen Sicherheitsvorrichtungen bestücken können, welche er damals für das Militär entwickelt hatte. Diese sollten Kaledra, sofern ihre Macht nicht gebrochen war, eine Weile aufhalten können. Es war nun der einzige Ort, an dem die beiden für eine Weile sicher waren. Sie hatten die Wut und den Zorn Kaledras auf sich gezogen. Stahlträgermann und Frank standen vor einer neuen Gefahr. Der Schamane aus der Vision hatte also Recht. Eine neue Gefahr war gekommen, um die Welt in Angst und Schrecken zu versetzen. Und ein weiteres Mal lag es an Stahlträgermann, diese in die Flucht zu schlagen. Für den Moment konnten sie Kaledra stoppen. Doch wie stark ihre Macht schon gewachsen war, dass wussten sie nicht. Stahlträgermann erinnerte sich an die Worte des Schamanen, der ihn davor warnten, die Macht Kaledras zu unterschätzen.


Sogleich machten sich die beiden an die Arbeit. Frank setzte sich sofort wieder an seine Recherchen über das Gergol und über die alten Azteken. Er wusste nun, was mit Clära passierte war und dass es einen Zusammenhang mit der Explosion durch Lightfires Schuss gab. Das könnten wichtige Hinweise für seine Forschung sein. Stahlträgermann hingegen sorgte dafür, dass alles ruhig blieb und niemand unbemerkt in das Labor eindringen konnte. Es musste ein Weg gefunden werden, Kaledra zu besiegen. Und an diesem Weg standen beide noch ganz am Anfang! Niemand wusste, wonach Kaledra Ausschau halten würde und welche Ziele sie verfolgte. Nun hing alles an Frank, der mehr über sie in Erfahrung bringen musste. Ohne ein fundiertes Wissen, wäre eine Konfrontation ein zu großes Risiko für alle. Strahlträgermann glaubte an die Fähigkeiten und das Wissen von Frank. Dafür aber brauchte dieser Zeit. Zeit, die vielleicht nicht vorhanden war, denn ewig würden die Mauern und Sicherheitsvorkehrungen das Labor nicht schützen können. Kaledra kannte das Versteck und den größten Teil der Ausrüstung, was ihr einen großen Vorteil verschaffte. Aber auch Frank und Stahlträgermann wussten, wo sie Kaledra finden konnten.

Irgendwie musste es Stahlträgermann schaffen, Frank zu helfen. Bis auf einen kleinen Teil war das Gergol nicht mehr vorhanden, welches für Frank aber von wichtiger Bedeutung war. Es gab nur eine Möglichkeit. Stahlträgermann musste Kaledra finden und sie aus nächster Nähe beobachten. Vielleicht könnte er so einen Schwachpunkt entdecken, mit dem sie zu besiegen war. Stahlträgermann machte sich also auf den Weg zum Versteck Kaledras, welches er noch immer in der Höhle vermutete. Ein schwieriger Weg lag vor ihm und er kannte die Gefahren nicht, die vor ihm lagen. Aber wenn er diese nicht auf sich nehmen würde, gäbe es niemanden. So machte sich Stahlträgermann auf den Weg und flog in die Dunkelheit!

Freitag, 19. November 2010

Die Ruhe und der Sturm

Eine neue Geschichte vom Stahlträgermann hat das Licht der Welt erblickt!
Wie es in der Umfrage und in diversen Unterhaltungen festgelegt wurde, veröffentliche ich nun nach und nach die einzelnen Kapitel.

Ich wünsche viel Spaß mit dem neuen Abenteuer von Stahlträgermann!




Teil 4 - Die Ruhe und der Sturm

Kapitel 1 - Ein trauriger Abschied


Lightfire-Booster war besiegt. Es war ein schwerer Kampf gewesen, den Stahlträgermann nur mit der Hilfe von Frank, dem Wissenschaftler erringen konnte. Frank hatte es geschafft, die Stahlträgerkanone so zu verstärken, dass sie zu einer wirksamen Waffe gegen Lightfire-Booster wurde, mit dessen Kraft dieser auf dem Grund des Meeres verbannt werden konnte. Die Gefahr war gebannt und nach und nach legte sich die Angst vor weiteren Angriffen des Superschurkens. Auch bei Stahlträgermann und Frank fand sich langsam wieder Ruhe ein, doch war nichts mehr so, wie es einmal war.


Frank, der vor Jahren zusammen mit Clära auf die einsame Insel kam, brauchte grade jetzt jemanden an seiner Seite. Es war Clära, die den Sieg über Lightfire-Booster mit ihrem Leben bezahlen musste. Dies war ein schwerer Verlust für Frank, der stark darunter zu leiden hatte. Nicht selten sagte er kein Wort und dachte viel an die Zeit zurück, welche die beiden zusammen verbracht hatten. Die vielen Forschungen, welche ihn zu dem gemacht haben, was er heute war. Ein anerkannter Wissenschaftler, dessen Technologie weiträumig genutzte Anwendung findet. Ein langer Werdegang lag hinter ihm, welchen er stets mit Clära bestritten hatte. Doch all das gehörte nun der Vergangenheit an. Cläras letztes Forschungsobjekt, das Gergol, welches sie überwiegend allein anging, besiegelte ihren Tod. Es war ein Schuss von Lightfire, der das Gergol zum explodieren gebracht hatte und Clära unter Tonnen von Geröll begrub. Möge sie in Frieden ruhen!

Kapitel 2 - Die Forschung


Die Wochen zogen dahin. Wochen, in denen Stahlträgemann sich mehr und mehr an sein neues Umfeld gewöhnte und sein Training fortsetzte. Die bergige Landschaft und die weiträumigen Flächen der Insel waren ideal für seine Anforderungen geschaffen. Auch das Labor bot ihm eine Menge. Das kleine Haus diente nur zum Schutz von außen. In Wahrheit durchzogen viele Gänge und Räume den Berg. Räume voller Gerätschaften, welche Frank im Laufe der Jahre aus seiner alten Forschungsstation mitgenommen hatte.


Des Nachts ging Stahlträgermann immer wieder auf Patrouille. Zu groß war seine Sorge, dass weiteres Unheil irgendwo sein Unwesen trieb. Ebenso hielt er Lightfire unter ständiger Beobachtung. Das Flüssiggas, welches seine Niederlage besiegelt hatte, versetzte ihn in einen Zustand, der einer Art Narkose gleichkommt. Ausgekühlt fiel Lightfire in eine Starre und konnte so zu keiner Gefahr mehr werden. Stahlträgermann aber hielt es immer wieder für wichtig, diesen Zustand auch zu kontrollieren, um einen Ausbruch Lightfires zu vermeiden.


Frank blieb nichts anderes übrig, als sich mit seinem Schmerz zu befassen, der ihn weiterhin plagte. Dies tat er, indem er Cläras Forschung wieder aufnahm. Viele der erfassten Daten waren mit Clära verschüttet und somit vernichtet worden. Er wollte den Raum nicht vom Schutt befreien. Er sollte für immer Cläras Grab bleiben. Ein kleiner Rest des Gergols war ihm geblieben, mit dem er die Forschung wieder aufnehmen konnte. Er selbst hatte es einmal ohne Cläras Wissen entwendet, um ihr helfen zu können, falls sie einmal nicht weiter wusste. Aber Frank stand nun mit seinen Forschungen mit dem Gergol weit am Anfang. Nur sehr selten hatte er der Forschung mit diesem Gergol seine Aufmerksamkeit gewidmet. Er wusste, dass es sich um eine Art Energiequelle der Azteken handelte, welche in der Forschung schon beim Militär Verwendung finden sollte. Eine Art Relikt, welches anscheinend weit mehr Macht hatte, als beide bislang geglaubt hatten.


Im Laufe der Zeit war Clära immer energischer geworden, je länger sie mit dem Gergol arbeitete. Frank war das nicht ganz geheuer, weshalb er sie immer wieder bei ihrer Arbeit beobachtete. Bei ihren Übungen der alten Kampfkunst zeigte sie eine nie dagewesene Energie. Dies lies sofort auf das Gergol schließen. Aber nicht nur ihr Eifer verstärkte sich. Immer öfter war sie verbittert und geradezu aggressiv, wenn die Dinge nicht so klappten, wie sie es sich vorstellt hatte. Frank hatte schon länger versucht, Clära davon zu überzeugen, sich mehr Zeit für sich zu nehmen und die Forschung lockerer zu nehmen. Clära aber sah dies nur als weiteren Ansporn, um ihrer Arbeit noch energischer nachzukommen. Sie empfand dies sogar als eine Art Konkurrenzkampf, da sich der Gedanke immer mehr in ihr breit machte, Frank wolle ihr das Projekt wegnehmen und für sich nutzen.

Kapitel 3 – Stimme der Vergangenheit


Wie so oft befand sich Stahlträgermann im Labor und testete weiter an seiner Waffe. Er hatte im Kampf mit Lightfire-Booster viel über seine Stahlträgerkanone gelernt. Fügt man der Kanone eine bestimmte Substanz hinzu, so lassen sich die Stahlträger beliebig verändern. Sicher, die Stahlgeschosse waren eine sehr mächtige Waffe, doch wie die Vergangenheit gezeigt hatte, war reine Kraft nicht immer der Schlüssel zum Erfolg. Eisstahlträger waren es, welche letzten Endes den Sieg gebracht hatten. Es wird wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis sich ein weiteres Upgrade dieser Waffe finden lässt. Und wer weiß, wofür diese genutzt werden kann.


Ermüdet von der erfolglosen Forschung, machte sich Stahlträgermann wieder auf seine übliche Patrouille. Nach einigen Stunden Flug landete er inmitten einer felsigen Landschaft, um ein wenig zu rasten. Aus seiner Kanone lies er einen glühenden Stahlträger gleiten, welcher ähnlich eines brennenden Holzbalkens Licht in das Dunkle brachte. Stahlträgermann schaute in das Feuer und dachte nach. Er dachte an die Zeit, bevor das Unglück sein Leben verändert hatte und wie es jetzt war. Er trauerte nichts hinterher und war zufrieden. Während er seine Gedanken wandern lies, fiel sein Blick starr auf das Feuer. Mit einem Mal begann sein Blick plötzlich zu verschwimmen. Stahlträgermann wollte sich aufrichten, blieb jedoch wie gelähmt am Boden und schaute weiter in das Feuer. Es schien, als würde die Nacht um ihn herum dunkler werden, während sein Blick immer unklarer wurde. Mit einem Mal erkannte er die Umrisse einer Gestalt, welche direkt aus dem Feuer auf ihn zukam. Stahlträgermann erschrak, da er einen Angriff Lightfires befürchtete. Mit all seiner Kraft richtete er seine Kanone auf das Feuer um zu schießen. Erst im letzten Augenblick hörte er in seinem Kopf eine Stimme, die ihm auf einer gewissen Art und Weise vertraut vorkam.


"Fürchte dich nicht Stahlträgermann!", sagte die Stimme aus dem Feuer. "Ich bin der Geist der Hokkasins, Urahne deines längst vergessenen Stammes!" Stahlträgermann blieb still und lauschte der Stimme. "Einst war ich der Schamane unseres Stammes, lange bevor wir vertrieben wurden und aus unseren Dörfern in die Städte zogen. Eine starke Kraft ruhte in unserer Mitte. Eine Kraft, die seit jeher für das Gute kämpft. Doch mit dem Ende unseres Stammes, ging auch diese Macht unter. Du bist der einzige Nachfahre, der diese Macht für das Gute und die Gerechtigkeit noch in sich trägt. Dein Unfall war es, der diese Kraft stärker auflodern lies. Deine Stärke und deine Fähigkeiten stammen aus den Folgen der Katastrophe. Doch dein Wille, der Menschheit zu helfen, den schöpfst du aus der Kraft der Hokkasins. Bleib auf deinem Weg, den du eingeschlagen hast. Doch hüte dich! Die Ruhe, die du zur Zeit genießt, ist ein gefährlicher Vorbote von dem, was auf dich zukommen wird! Sei stets wachsam und bleib auf der Hut. Der Himmel zieht sich zu!" Mit diesen Worten wich der Schatten den Flammen und verschwand wieder. Die Umgebung wurde heller und der Blick Stahlträgermanns schärfte sich. Sichtlich mitgenommen und leicht verwirrt machte sich Stahlträgermann auf zu Frank. Er musste über diese Erscheinung in Kenntnis gesetzt werden.


Kapitel 4 - Böse Vorboten


Frank, der aufgrund seiner Gergol-Forschung mit der Mythologie vertraut war, war nicht sonderlich überrascht von dem, was ihm Stahlträgermann berichtete. Vielmehr interessierte es ihn, wann und warum diese Vision erschienen ist. Der Geist des Schamanen, aus einer längst vergessenen Zeit, mit einem Wissen über Dinge, die noch kommen werden sollten und eine unvorstellbare Macht bedeuteten. Frank wollte alles darüber wissen, doch konnte Stahlträgermann nicht mehr als ein paar schleierhafte Erinnerungen wiedergeben. Auch der Versuch, den Hergang mit einem brennenden Stahlträger zu wiederholen, brachte keinen Erfolg.


Einige Tage zogen ins Land. Tage, in denen sich Frank immer wieder mit der Vision beschäftigte. Doch keine Hinweise konnten ihm weiterhelfen. Die letzte Möglichkeit, die ihm blieb, war ein Besuch des Ortes, an dem Stahlträgermann seine Vision gehabt hatte. Gemeinsam flogen sie los. Sie warteten auf die Dämmerung und Stahlträgermann tat genau das, was er schon beim letzten Mal getan hatte. Doch nichts geschah. Frustriert darüber, ein weiteres Mal keinen Erfolg gehabt zu haben, machten sie sich auf den Heimweg.

Die Beiden erschraken, als sie zurück zum Labor kamen. Die Tür des Hauses wurde gewaltsam geöffnet und stand nun offen. Stahlträgermann landete und gab Frank ein Zeichen, sich ruhig zu verhalten und draußen zu warten. Leise schlich er sich in das Haus und erwartete das Schlimmste. Der vordere Bereich war unverändert, doch stand die Tür zum Labor offen. Frank musste vergessen haben, diese richtig zu schließen, denn ohne das nötige Kennwort war es unmöglich, die Tür ohne Gewalt zu öffnen. Und obwohl die Haustür gewaltsam geöffnet wurde, befand sich an der Labortür kein Kratzer. Es war dunkel und Stahlträgermann hatte Probleme, alles genau zu erkennen. Am Ende eines Ganges erblickte er ein Licht, welches er sich genauer anschauen wollte. Er lief darauf zu und stellte fest, dass das Licht aus dem verschütteten Labor kam. Sporadisch waren einige Felsen beiseite geräumt. Es sah so aus, als hätte jemand versucht, Zugang zum Labor zu bekommen. Stahlträgermann zückte seine Kanone und ging auf den Raum zu.


Der Gang war nur wenige Meter weit in den Raum angelegt worden. Steine, welche unmöglich von einer einzigen Person hätten beiseite geräumt werden können, lagen vor dem Raum verstreut. Es mussten sich mehrere Personen im Labor befinden, was Stahlträgermann um einiges vorsichtiger machte. Der Gang war schnell erkundet, weshalb sich Stahlträgermann wieder hinaus begab, um die weiteren Räume zu untersuchen. Vorsichtig ging er auf einen Gang zu, als plötzlich ein schriller Schrei die Luft zerschnitt. Eine Gestalt schoss aus der Dunkelheit direkt auf Stahlträgermann zu, der dem Angriff grade noch rechtzeitig ausweichen konnte. Der Schatten verschwand wieder in der Dunkelheit, um sogleich mit einem weiteren schrillen Kampfschrei aus einer anderen Ecke den nächsten Angriff einzuläuten. Stahlträgermann stellte sich diesem entgegen und setzte einen Faustschlag gegen den Angreifer ein. Dieser wich dem Schlag aus und konterte mit einem starken Tritt, den Stahlträgermann einen kleinen Schritt zurücktaumeln lies. Doch sofort fand er wieder festen Stand und holte zum Gegenschlag aus. Gezielte Schläge preschten auf die Gestalt ein, die ihnen mit Leichtigkeit auswich. Stahlträgermann holte ein weiteres Mal aus, doch wieder ging der Schlag ins Leere. Dieses Mal aber konterte die Gestalt und landete einen harten Treffer mit einer massiven Waffe auf den Kopf Stahlträgermanns. Wieder musste er einen Schritt zurück machen, zückte aber nun endlich seine Kanone. Die Gestalt sah dies und lies einen weiteren Schrei von sich und verschwand Richtung Ausgang. Sie lief mit einer solchen Geschwindigkeit, dass Stahlträgermann, welcher vom Treffer zuvor noch etwas benommen war, nur schwerlich hinterher kam.


Am Ausgang angekommen, sah er, wie die Gestalt in der Nacht verschwand. Er wollte sogleich die Verfolgung aufnehmen, doch dann erblickte er Frank, der neben der Tür verletzt auf dem Boden lag. "Was ist geschehen?" fragte er Frank. "Ich hörte ein lautes Geschrei von innen und erhoffte mir, dir zur Hilfe kommen zu können. Doch als ich das Haus betrat, erblickte ich eine Gestalt, die direkt auf mich zurannte. Ich wollte fliehen, doch da hatte sie mich schon ergriffen und niedergestreckt. Ich erkannte nicht viel. Eine vermummte Gestalt stand vor mir und hatte mich gepackt. Ich merkte, wie sie mir in die Augen schaute, obwohl ihr Gesicht maskiert war. Dann hörte ich eine Stimme in meinem Kopf die sagte: „Gib mir, wonach ich suche“. Aber ich wusste nicht was sie meinte und konnte dieser Forderung nicht folge leisten. Es ging alles so schnell und ehe ich mich versah, schlug sie auf mich ein, um ihrer Forderung mehr Druck zu verschaffen. Schließlich sah sie dich kommen und ergriff sogleich die Flucht.“

Stahlträgermann half Frank auf wieder die Beine. Er schaute in die Dunkelheit und dachte an die Vision, welche er hatte. Der Schamane hatte Recht. Unheil zieht auf und niemand weiß, worum es sich dabei handelte. Lightfire-Booster konnte es nicht sein, dafür war die Gestalt zu sehr in Dunkelheit gehüllt. Es durfte keine Zeit mehr verloren werden, aber es wusste niemand, was als nächstes geschehen würde.


Montag, 15. November 2010

Endlich da, die Shirts!!!

ACHTUNG ACHTUNG!!! EREIGNISKARTE!!! Die Vorbestellung der Stahlträgermann-Shirts hat begonnen!

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Die Shirts werden im Siebdruckverfahren gedruckt, welches die Qualität garantiert! Zudem handelt es sich bei den Shirts um Fair Trade Shirts. Hier knüpfen keine Kinder!

Die Bestellung ist verbindlich! Die Bezahlung findet erst bei der Übergabe statt! Keine Tricks oder doppelter Boden! Das ist jawohl stählerne Ehrensache! Bei Fragen einfach drauflostippen!

Donnerstag, 28. Oktober 2010

Geschichten zum Download!

Hier könnt ihr euch die Geschichten frei runterladen, um sie zu lesen, wo immer ihr wollt!

Viel Spaß!



Zum Download auf folgende Links kliclen:


Teil 1 - Die Entstehung


Teil 2 - Die Lichtfackel

Freitag, 8. Oktober 2010

Der Fall des Stahls | Teil 3

Passend zum Wochenende erscheint nun mit "Eisstahlträger" der dritte Teil von "Stahlträgermann - Der Fahl des Stahls".






Der Fall des Stahls - Eisstahlträger


Kapitel 5


Stahlträgermanns Situation hatte sich schlagartig verbessert. Obwohl er Frank und Clära nicht kannte, so sah er das Gute in ihnen und willigte ein, seinen Unterschlupf bei ihnen einzurichten. In der folgenden Zeit erklärte er Frank, woher Lightfire-Booster seine Kraft und Energie hernahm und wie er glaube, dieser Macht entgegenwirken zu können. Er berichtete ihm von der Idee, Trockeneis mit Stickstoff zu verbinden, um somit die Kräfte Lightfires zu verlangsamen. Frank, der die Gefahr kannte die von Lightfire ausging, hielt dies für eine Möglichkeit, dem Schrecken ein Ende zu setzen. Trockeneis hatte er vorrätig. Er könnte es aufbereiten, doch bräuchte er den Stickstoff, um das Gemisch zu vollenden. Er bat Clära, sich nach New York auf zu machen, doch diese war alles andere als begeistert. Clära war schon immer sehr skeptisch und unfreundlich anderen gegenüber. Nur in Frank sah sie eine Art Mentor, weshalb sie ihm treu ergeben war. Doch seitdem die beiden mit dem Gergol befassten, wandte sie sich mehr und mehr von Frank ab und widmete sie sich nur noch der aztekischen Kampfkunst. So war es kein Wunder, dass sie sich dem Wunsch Franks, den Stickstoff zu besorgen, widersetzte.


Stahlträgermann durfte keine Zeit verlieren und musste selbst nach New York, die nötige Substanz zu beschaffen. Doch der Weg war gefährlich. Anders als gedacht, wusste Lightfire, dass Stahlträgermann noch am Leben war. Frank hatte dies in Erfahrung bringen können, als er sich eines Nachts aufmachte, um an der alten Ruine nach Stahlträgermann zu suchen. Als er dort ankam, kam auch Lightfire zurück, um Stahlträgermann´s Überreste zu untersuchen. Anhand der Reaktion Lightfires, konnte Frank erkennen, dass Stahlträgermann noch am Leben war und die Ruine verlassen konnte. Ein wichtiger taktischer Vorteil war somit verloren. Und umso mehr drängte die Zeit. Sofort eilte Stahlträgermann los Richtung New York. Frank hatte ihm genau gesagt, wo er den Stickstoff finden konnte. Er durfte unter keinen Umständen die Aufmerksamkeit Lightfires erregen. Viel zu groß war die Gefahr, entdeckt zu werden und im Kampf zu unterliegen.


Die See war stürmisch und Stahlträgermann konnte nicht so knapp über dem Meer fliegen, wie er es wollte. Doch nach einiger Zeit erreichte er das alte Labor. Als er vor der verschlossenen Tür stand, gab es keine andere Möglichkeit, als diese mit Gewalt zu öffnen, was die Aufmerksamkeit der Wächter erregte. Es brauchte ein wenig, bis er den richtigen Raum gefunden hatte, doch als er ihn fand, sah er die Chemikalie. Schnell ergriff er sie und machte sich auf den Heimweg. Doch da sein Handeln nicht unbemerkt geblieben war, heulten laute Sirenen los. Das Militär, welches das Labor für ihre Zwecke nutzte, war direkt zur Stelle, um den Eindringling zu stoppen. Stahlträgermann musste sofort fliehen. Er kannte keinen anderen Ausweg als über das Dach und rannte schnell die Treppen hinauf. Doch die Soldaten erblicken ihn und eröffneten direkt das Feuer. Stahlträgermann nahm Anlauf und stürzte sich hinunter in die Dunkelheit. Er zündete seine Düsen und verschwand im Nachthimmel.


Kapitel 6


Er hinterließ eine Aufregung, die niemals unentdeckt bleiben konnte. Mehr und mehr Kraft jagte er in seine Düsen, damit er noch schneller fliegen konnte. Am dunklen Horizont erblickte er die Insel. „Nicht mehr weit“, dachte er, als er nun schon fast über den Strand der Insel flog, als ihn plötzlich eine Explosion aus der Bahn brachte. „Hab ich dich mal wieder gefunden“, hörte er eine Stimme aus der Ferne, welche er nur zu gut kannte. Es war Lightfire-Booster, der ihm schon seit New York gefolgt war. „Hast du dir ein neues Versteck gesucht, in dem ich dich ein weiteres Mal besiegen kann?“. Weitere Geschosse flogen in Richtung Stahlträgermanns. Doch anstatt sich dem Kampf zu stellen, flog er nur noch schneller, um am Labor anzukommen. Eine Flucht erschien schnell aussichtslos, als weitere Lichtblitze neben ihm in die Häuser krachten. Er blieb stehen und bündelte all seine Energie in seine Kanone. Ein gewaltiger Stahlträger feuerte auf die Lichtfackel, der sein Ziel traf. Lightfire wurde zurückgeschlagen und Stahlträgermann konnte seinen Flug fortsetzen. Grade noch rechtzeitig konnte er das Haus erreichen und sich in den Gang flüchten. Mit einigen Stahlträgern verbarrikadierte er den Gang und eilte zu Frank. Dieser hatte die Jagd beobachtet und wartete schon auf ihn und den Stickstoff. Als Stahlträgermann diesen Frank gab, war Lightfire am Haus angekommen. Mit mächtigen Feuerbällen hämmerte er auf die Barrikade ein, welche langsam nachgab. Frank hatte nicht viel Zeit, die beiden Substanzen zu vermischen. Clära, die mit ihrem Kampfstab neben der Tür wartete, wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Zum einen passte es ihr nicht, dass Stahlträgermann in ihr Leben eingedrungen war, andererseits war ihr nicht klar, was mit ihr und Frank passieren würde, sofern Stahlträgermann den Kampf verlieren würde.


Die letzten Stahlträger an der Tür gaben schon langsam nach, als Frank das Gemisch endlich fertig gestellt hatte. Eine Tinktur aus Trockeneis und Stickstoff stand in einem Reagenzglas vor ihnen. Keiner von beiden wusste, wie diese Mischung nun ihr Ziel erreichen sollte. Ein gezielter Wurf wäre zu gefährlich. Zum einen befand sich Clära direkt vor der Tür, zum anderen wusste keiner, was geschehen würde, sofern sie das Ziel verfehlen würden oder gar, was passieren würde, wenn sie treffen würden. Noch während sie nach einer Lösung suchten, platzten die letzten Stahlträger mit eine Druckwelle auf. Clära wurde zur Seite geschleudert, konnte sich aber geschickt fangen und stand nun kampfbereit vor Lightfire. Noch immer war sie sich unschlüssig und hatte keine Antwort auf ihre Fragen. Doch nun gab es keine Zeit für Überlegungen mehr. Noch ehe sie sich versah, holte Lightfire zum Schlag aus. Seine Flammenfaust traf Clära, die trotz Einsatz all ihrer Kraft nicht standhalten konnte. Getroffen taumelte sie weiter zurück. Lightfire wich nicht von ihr ab. Er hob seine Hand und zündete ein Lichtgeschoss in ihre Richtung. Clära stand auf und rannte so schnell sie konnte in einen nahegelegenen Raum voller alter Gerätschaften und dem hochexplosiven Gergol. Stahlträgermann musste handeln. Er nahm das Reagenzglas und rammte es in seine Stahlträgerkanone. Sofort durchzog in ein kaltes erfrierendes Gefühl, welches ihn von innen zu zerbrechen schien. Doch Stahlträgermann widersetzte sich diesem Gefühl, erhob seine Kanone und feuerte auf Lightfire. Ein Stahlgeschoss, umhüllt von eisigem Nebel schoss aus seiner Kanone auf Lightfire zu. Das Gemisch hatte sich mit der Kanone verbunden und wirkte wie eine Art Upgrade für die Stahlträger. Der Eisstahlträger traf sein Ziel, doch tat das Lichtgeschoss das gleiche. Clära, die sich noch grade in den Raum flüchten konnte, wurde schwer getroffen. Sogleich gab es eine starke Explosion, woraufhin alles in sich zusammenbrach und jedes Leben in diesem Raum auslöschte.


Voller Zorn schoss Stahlträgermann weitere Geschosse aus seiner Kanone. Diese trafen ihr Ziel und verfehlten nicht die erhoffte Wirkung. Lightfire wurde geschwächt. Seine Bewegungen verlangsamten sich. Er drehte sich zu Stahlträgermann um, doch noch ehe er zum Gegenangriff ausholen konnte, trümmerten die Schläge Stahlträgermanns auf ihn ein. All das verderben, welches er der Menschheit angetan hatte, sollte er nun zu spüren bekommen. Doch Frank, der den Verlust Cläras noch nicht begriffen hatte, hielt ihn ab. „Lass ihn am Leben“, sagte er. „Er ist geschwächt und besiegt“. Stahlträgermann ergriff Lightfire und rannte hinaus. Hinter ihm war ein Knall zu hören. Ein Schrei, welcher dem Anschein nach von Frank kam, war zu hören und ein Feuerball, entfacht durch eine weitere Explosion, flammte in Richtung Himmel auf. Stahlträgermann zündete seine Düsen und flog mit ihm in auf das Meer hinaus. Am tiefsten Punkt tauchten die beiden ins Wasser bis zum Meeresgrund. Schnell feuerte Stahlträgermann einen Käfig aus den restlichen Eisstahlträgern. In diesen packte er Lightfire-Booster, welcher dort seine eisige Zelle fand. Geschwächt vom Stickstoff Gemisch, gekühlt vom Wasser, sollte dies das einzige Gefängnis sein, welches der Lichtfackel standhalten konnte. Lightfire-Booster war besiegt!


Kapitel 7


Als Stahlträgermann zurück zum Labor kam, sah er Frank, wie dieser vor den Trümmern kniete. „Sie war alles, was ich hatte“, sagte er mit gesenktem Haupt. „Doch nun liegt sie in den Trümmern vergraben. Ich werde das Labor wieder aufbauen, doch sollen die Überreste dieses Raumes ihr Grab bleiben. Hier liegt ihre Arbeit, ihre Liebe und nun sie selbst“. Mit diesen Worten wandte sich Frank zu Stahlträgermann. „Ich möchte dir ein treuer Gehilfe sein . Wenn mein Wissen und meine Technik dich unterstützen kann, dann werde ich dir so gut ich kann zur Seite stehen.“ Stahlträgermann nickte, und beide wussten, dass sie gemeinsam eine Aufgabe hatten. Frank, der seine Partnerin schmerzlich verloren hatte, aber nun einen mächtigen Gefährten an seiner Seite gewonnen hatte. Stahlträgermann, der vor kurzem nicht wusste, wo er hin sollte, stand nun nicht mehr alleine da. Mit der Hilfe von Frank war es ihm nun möglich, weitere Rätsel über ihn und seine Macht in Erfahrung zu bringen. Und er wusste nun, welche Macht noch in ihm und seiner Stahlträgerkanone steckte. Wer oder was auch kommen mochte, Stahlträgermann würde vorbereitet sein und jederzeit einen Stahlträger zwischen sich und das Unheil dieser Welt stemmen!




Mittwoch, 6. Oktober 2010

Der Fall des Stahls | Teil 2

Der Fall des Stahls #2 - Neue Wege!


Kapitel 3


Wenige Tage sind vergangen, seitdem Stahlträgermann die Macht Lightfire-Boosters am eigenen Leib zu spüren bekommen hatte und zusehen musste, wie sein Versteck niederbrannte. Seine Ruine, welche ihm ein Zuhause bot, wäre fast sein Untergang geworden. Doch sollte es vielleicht dieser Schicksalsschlag sein, der ihn zu dieser verlassenen Insel brachte, auf der er sich nun befand.



In den letzten Tagen hatte Stahlträgermann viel Zeit gehabt, die Insel zu erkunden. Seit Jahrzehnten hatte keine Menschenseele mehr hier einen Fuß auf den Boden gesetzt, was man der Umgebung ansehen konnte. Die Häuser waren alt und verlassen. Teilweise waren sie zerfallen oder von wuchernden Pflanzen begraben. In einer kleinen Hütte, die noch am stabilsten wirkte, schlug Stahlträgermann sein Lager auf. Nicht dass er Hab und Gut gehabt hätte, welches er hätte lagern müssen, doch brauchte er eine Unterkunft. Zeit zur Ruhe blieb kaum. Lightfire-Booster lief weiterhin ungestraft umher. Jeden Moment könnte er ein weiteres Unheil über die Welt bringen oder es gar schon getan haben. Stahlträgermann wusste es nicht, da er von der restlichen Welt abgeschottet war. Er musste einen Weg finden, Kontakt mit der Außenwelt aufzunehmen. Zudem brauchte er noch immer den Stickstoff und das Trockeneis für seine Idee, der Lichtfackel den Garaus zu machen. Immer wieder machte sich Stahlträgermann zum Festland auf, um neue Instrumente für eine neue Radarstation zu besorgen. Dabei musste er jedoch sehr vorsichtig sein, denn grade jetzt war es wichtig, nicht entdeckt zu werden. Lightfire sollte weiter im Glauben bleiben, Stahlträgermann besiegt zu haben. Unter diesem Schutz hatte er mehr Zeit, nach der passenden Waffe zu forschen.


Seine Bemühungen waren nicht von Erfolg gekrönt. Zwar gelang es ihm, einen neuen Radar zu beschaffen und diesen zu installieren, doch reichten seine Energiereserven nicht aus, um ihn zu betreiben. Ein weiteres Mal machte sich Stahlträgermann auf, nahe der Stadt nach einer Energiequelle zu suchen. Er konnte nicht besonders hoch fliegen, da er sonst die Aufmerksamkeit der Lichtfackel erregt hätte. So flog er schon auf der Insel dicht über dem Boden. Grade als er höher in die Luft steigen wollte, erblickte er ein Haus, welches sich am Hang eines Berges befand. Dieses Haus war ihm bislang nicht aufgefallen. Natürlich gab es eine Menge Häuser, welche er noch nicht untersucht hatte, doch war dieses Haus anders. Es schien, als wäre dieses Haus vom Zerfall verschont geblieben. Stahlträgermann landete, um sich das Ganze genauer anzuschauen.


Die Tür war fest verschlossen, doch mit einem kleinen Ruck gab sie der Kraft Stahlträgermanns schnell nach. Im Inneren des Hauses war es dunkel. Stahlträgermann lies seine Kanone ein wenig aufleuchten, um mehr sehen zu können. Er erschrak, denn mit dem Aufhellen schien es, als würde etwas aufschrecken und weiter hinein in das Haus laufen. Doch es war wohl nur der Wind, der durch das öffnen der Tür etwas umwarf, oder ein Tier, welches durch den Krach aufgeschreckt wurde. Stahlträgermann schaute sich weiter um. Im Haus war es staubig und verlassen, doch wirkte es noch immer lebendiger, als all die anderen Häuser, welche er zuvor gesehen hatte. Je weiter er in das Haus ging, desto größer erschien es ihm. Das war sehr verwunderlich, da das Haus von außen einen recht kleinen Eindruck machte. Es wirkte, als wäre es in den Stein gebaut und würde mitten in den Berg ragen. Plötzlich erblickte Stahlträgermann eine Tür. Es war eine massive Tür aus Eisen, die alles andere als alt und zerfallen war. Sie schien neu und stabil zu sein. Stahlträgermann musste wissen, was sich dahinter verbarg. Es brauchte schon ein wenig mehr Kraft als bei der Tür zuvor, um diese zu öffnen, doch gelang es ihm, den Schließmechanismus zu lösen und die Tür zu öffnen. Was er sah, lies ihn für einen Moment vor Schreck erstarren!



Kapitel 4



Ein langer Gang erschloss sich vor seinen Füßen. Dieser war erhellt von weißem Licht, welches sich auf den metallischen Wänden etliche Male spiegelte. Vor Verwunderung merkte er nicht, wie sich etwas langsam an ihn heranschlich und ihn von hinten angriff. Ein starker Schlag mit einer Art antikem Kampfstab traf Stahlträgermann in den Nacken. Unvorbereitet auf diesen Angriff, taumelte er zunächst einige Schritte in den Gang hinein, sammelte sich jedoch schnell und wandte sich blitzschnell um. Er hob seine Stahlträgerkanone und schoss einen Stahlträger in Richtung des Angreifers ab. Nur noch ein weghuschender Schatten war zu sehen, als der Stahlträger einen Tisch zum zerschellen brachte. Schnell hastete er hinterher. Kaum war er aus dem Gang hinaus, jagte ein weiterer Schlag mit selbiger Waffe auf seinen Kopf zu. Er wich aus und setzte einen kräftigen Hieb auf seinen Angreifer. Dieser traf sein Ziel, worauf der Angreifer zu Boden ging. Er wollte grade einen gezielten Schuss in die Richtung seines Angreifers abfeuern, als eine verzweifelte Stimmte aus dem Gang schrie: „NEIN!!! NEIN NEEEEIIINNN!!!!!“. Stahlträgermann brach sein Vorhaben ab und wandte sich zu der Stimme. In Windeseile sauste ein Mann aus dem Gang hervor und schmiss sich zwischen den Angreifer und Stahlträgermann. Es war ein Mann mittleren Alters, gekleidet in einen weißen Kittel, der sich schützend vor eine am Boden liegende Frau stellte, die in einer Art altertümlichen Kampfanzug vor ihm lag. „Das ist ein großes Missverständnis!“, rief der Mann und nahm der Frau ihre antike Waffe ab. „Wir beobachten dich schon eine ganze Weile und stehen auf deiner Seite“. Diese Worte besänftigten Stahlträgermann und er ließ mit seiner Waffe von der Frau ab. „Ich bin Frank und das ist meine Gehilfin Clära“, sagte der Mann im weißen Kittel. “Wir sind Wissenschaftler und haben hier unser Labor. Komm mit mir und ich werde dir alles erklären“. Der Mann richtete sich auf und half seiner Assistentin wieder auf die Beine. Stahlträgermann, der von Herzen aus gut war und die Absichten der Menschen schnell durchschaute, folgte den beiden den Gang hinunter in das Labor. Ihm war die Situation nicht ganz geheuer, doch schien es ihm, als käme dieses Treffen nahezu perfekt.


Stahlträgermann hatte mit seiner Vermutung Recht. Das augenscheinlich kleine Haus war nur ein Vorwand, der das wahre Geheimnis verbergen sollte. Der Gang führte in ein großes Labor, welches sich im inneren des Berges befand. Stahlträgermann folgte Frank und Clära hinein und konnte seinen Augen kaum glauben. Technische Geräte, soweit das Auge reichte. Sensoren und etliche Reagenzgläser voll mit diversen Flüssigkeiten. Stahlträgermann drehte sich zu Frank und stellte ihn zur Rede. „Wer seid ihr und was hat es mit diesem Labor auf sich“, fragte er drohend und lies seine Kanone bedrohlich aufglühen. „Clära und ich sind Wissenschaftler. Wir leben seit einigen Jahren hier, lange nachdem die Menschen die Insel verlassen haben. Früher lebten wir in New York, wo wir unser Labor hatten. Mein Fachbereich war die Radartechnik sowie die Entwicklung neuer Waffen. Clära hingegen studiert seit langen Jahren alte Kampfkünste, was ihre Schlagfertigkeit erklärt. Zudem hat sie sich schon vor langer Zeit der aztekischen Mythologie verschrien. Wir haben uns vor Jahren in New York kennen gelernt. Dort arbeiteten wir zusammen an einem Kampfanzug, der seine Kraft und seine Energie aus einer aztekischen Energiequelle namens „Gergol“ schöpfte. Doch das Militär erhob mehr und mehr Einfluss auf unsere Einrichtung und wir verweigerten unsere Dienste. Kurz darauf drohte man uns und wir verließen unsere Einrichtung. In einer nächtlichen Fluchtaktion sammelten wir all unsere wichtigen Ausrüstungsgegenstände und begaben uns auf zu dieser Insel. Seitdem haben wir hier unser Labor eingerichtet. Unser Kampfanzug wurde niemals fertiggestellt und schließlich von uns vernichtet. Nur das Gergol konnten wir aus den Klauen des Militärs retten. Seit dem Tage unseres Verschwindens verstecken wir uns hier. Täglich stehe ich mit meinen Radaren in Verbindung mit der Außenwelt. Und mit Hilfe dieser Technik habe ich auch von dir erfahren. Lange habe ich nach dir gesucht, doch erst am Tage deines Kampfes mit dieser Lichtfackel konnte ich dich finden. Zu spät, wie ich dachte. Doch nun bist du da und ich biete dir eine neue Heimat“. Unentschlossen, welchen Weg er eingehen sollte und wie sehr er Frank vertrauen konnte, stand Stahlträgermann allein da und musste eine Entscheidung treffen.



Fortsetzung folgt...

Freitag, 24. September 2010

Der Fall des Stahls | Teil 1

Prolog

„Schon seit Stunden bin ich nun schon auf der Flucht. Na gut, der Bankdirektor war nicht sehr erfreut, als ich seine Frau direkt vor seinen Augen niederschoss. Ich hatte ihm gleich gesagt, er sollte lieber sofort auf mich hören und keinen Ärger machen. Was musste diese blöde Kuh auch den Helden spielen und den Alarm auslösen. Ich bin gespannt, wann man ihre Leiche im Tresor finden wird. Dummerweise habe ich nun die Polizei von halb Sierra Nevada im Rücken. Es war abzusehen, dass der Kerl von Bankdirektor ein Mordsgetöse macht, sobald er die Gelegenheit dazu bekommt. Mord.....! Das ist ein gutes Stichwort. Um die Meute los zu werden, locke ich sie weit hinein ins Death Valley. Die Hitze wird ihnen den Rest geben. Dann ist der Direktor schon bald wieder mit seiner Kleinen vereint. Nicht jeder kennt die Kniffe, die man kennen muss, um in dieser unwirklichen Umgebung überleben zu können. Ohne ausreichend Wasser und der richtigen Technik ist es sofort um einen geschehen.“

Eine ganze Kolonne von Polizeistreitkräften hatte die Verfolgung eines Mannes aufgenommen, nachdem der Bankdirektor der Bank den Alarm ausgelöst hatte. Voller Zorn, war es der Direktor selbst, der sich an die Spitze des Trupps von Verfolgern setzte, um den Tod seiner Frau persönlich zu rächen. Etwa eine halbe Meile Vorsprung hatte der Mann, den alle nur unter dem Namen Burros kannten. Burros war ein Verbrecher wie aus dem Lehrbuch. Er hatte keine Scheu, kannte keine Gnade und er ging Hand in Hand mit dem Teufel. Und so gnadenlos wie sein Gewissen war, so messerscharf war sein Verstand. Er begriff es wie kein Zweiter, sich seiner Umgebung perfekt anzupassen, jede noch so unscheinbare Situation zu seinem Vorteil zu nutzen. Und aus diesem Grund führte sein Weg direkt auf das Death Valley zu. Autos brachten an diesem Ort nicht viel, da diese zur damaligen Zeit der Hitze nicht standhielten.

Am Rande des Tals angekommen, lies Burros seinen Wagen stehen und lief zu Fuß in das Tal hinein. Nur seine Silhouette war noch zu erkennen, als seine Verfolger den Rand des Tales erreichten. „Die Narren! Sie werden ihr blaues Wunder erleben, wenn sie mir hierher folgen. Ich kenne nur zwei Menschen, die es jemals schafften, dieses Tal zu durchqueren und zu den Höhlen auf der anderen Seite gelangt sind. Einen der beiden streckte ich mit meinem Dolch nieder!“

Es war der Bankdirektor, der aus Verzweiflung als einziger die Verfolgung weiter aufnahm und sich in das Tal begab. Die Hitze brannte auf seinen Körper und er merkte schnell, dass er keine zu große Anstrengung auf sich nehmen dürfte Doch an eine Rast war nicht zu denken. Dies sah Burros anders, da er das Gebiet kannte und rastete alle 100 Meter, wobei er gleich immer wieder etwas trank. Aufgrund dieser regelmäßigen Pausen, gelang es dem Direktor, Burros im Zentrum des Tales einzuholen und ihn zur Rechenschaft zu ziehen. Burros stand dem Direktor direkt gegenüber, welcher mit einer Waffe in der Hand drohend näher kam. Schwindelig vor Erschöpfung, betrachtete er seinen Gegner, der wie versteinert vor ihm stand. Dieser beobachtete jede Handbewegung des Direktors, der seine Erschöpfung mit aller Kraft zu verheimlichen versuchte. Der Bankdirektor zückte seine Pistole, doch noch bevor er diese auf Burros richten und abdrücken konnte, hatte dieser schon einen gezielten Schuss mitten in das Herz des Bankdirektors abgefeuert. Sein Gegner war besiegt und fiel zu Boden. Doch da geschah etwas, das Burros nicht beabsichtigte. Durch den Rückschlag seines Revolvers, rutschte seine Flasche Wasser aus seiner Tasche, welche zu Boden fiel und auf einem Stein in tausend Scherben zerschellte. Die Sonnenstrahlen fielen auf die Scherben und bündelten sich zu einem Lichtstrahl. Dieser war so intensiv und heiß, wie es ihn zuvor noch nicht gegeben hatte. Der Lichtstrahl traf Burros genau ins Herz und durchbohrte dieses. Die Hitze war zu stark, als dass eine Verbrennung hätte stattfinden können. Burros nahm die Energie in sich auf. Sein Körper schien innerlich zu verbrennen, jedoch blieb er als lichterne Fackel am Leben.

Geschwächt ging er auf die Knie. Das Feuer brannte in ihm, zerfraß seinen Körper, der wie ein Komet leuchtete. Er gab ein so grelles Licht ab, dass alles um ihn herum dunkel erschien. Doch nach einer Weile erlosch das Licht und übrig blieb eine brennende Gestalt zurück, die auf dem Boden kniete. Burros, der einst ein gefürchteter Bandit war, wurde nun durch eine Reihe von Zufällen zu einer mächtigen Waffe. Das Licht und das Feuer vereint in einer Person aus brennendem Licht. Er spürte die Macht, die er in sich trug und stand auf. Er erhob seine Arme, die sogleich einen Lichtstrahl in den Himmel schossen. Er nahm die Arme wieder herunter und gab einen gebündelten Lichtfeuerstrahl ab, so dass sich sein Körper erhob. Die aufsteigende Hitze und das Licht ermöglichten es ihm wie ein Adler durch die Lüfte zu fliegen. So machte er sich auf zu den Höhlen, in denen er sich einige Zeit zurückzog.


Kapitel 1

Stahlträgermann befand sich in seinem Versteck, welches er in der verlassenen Ruine errichtet hatte. Die letzten Tagen verbrachte er damit, mehr über Lightfire Booster zu erfahren. Er hatte die enorme Kraft am eigenen Leib zu spüren bekommen und wusste, welch mächtiger Gegner ihm gegenüber stand. In Zeitungsberichten hatte er über eine tote Frau und einen vermissten Bankdirektor in der Sierra Nevada gelesen und dass ein gewisser Burros der Täter sein soll. Stahlträgermann wusste genau, dass es sich bei Lightfire-Booster um genau diesen Burros handelt. Ein Mensch, der ein ähnliches Schicksal erleiden musste, wie es ihm selbst passierte. Die Verkettung verschiedener Zufälle erschufen etwas völlig Neues und Mächtiges. Doch nutzt dieser seine gewonnene Kraft nicht dazu, Gutes zu tun. Vielmehr sollte seine finstere Ader durch diese Macht nur gestärkt werden. Immer wieder gab er dies Stahlträgermann zu verstehen, indem er Waldbrände oder Vulkanausbrüche verursachte. Mittelschwere Katastrophen, welche einzig dazu dienen sollten, Stahlträgermann zu fordern und seine Vorgehensweise zu studieren. Dieser wusste, dass Lightfire dahinter steckt, da sein Markenzeichen das Feuer war. Auch hörte er immer wieder von einem Lichtschweif, der am Himmel zu sehen war. Zudem wusste Stahlträgermann, dass er mit seiner Macht weit mehr als nur ein Feuer machen konnte. Einen Schwachpunkt musste es aber dennoch geben, denn schon im ersten Kampf konnte Stahlträgermann einen kleinen Sieg erzielen. Bei dem Gedanken, dass jeder eine Schwachstelle haben muss, wurde Stahlträgermann ein wenig unsicher, da er sich über seine Schwachstelle noch nicht im Klaren war. Doch schob er diesen Gedanken beiseite und konzentrierte sich wieder auf Lightfire-Booster.

Immer wieder machte sich Stahlträgermann auf, nach Lightfire zu suchen. Er durchflog die Berge nahe des Todestals, in der Hoffnung, einen Anhaltspunkt zu finden. Doch die Suche war jedes Mal erfolglos. In seinem Versteck verbrachte er viel Zeit damit, nach einer Möglichkeit zu suchen, wie er in einem Kampf möglichst schnell die Oberhand gewinnen könnte. Schnelligkeit war wichtig, denn der Stahl konnte dem Lichtfeuer zwar standhalten, doch wusste Stahlträgermann nicht, wie lange das andauern würde. Mit den Trägergeschossen aus seiner Kanone konnte er zwar einen Schaden anrichten, was ihm damals zum Sieg geführt hat. Doch ist die Kraft der Träger nicht ausreichend genug, um Lightfire-Booster endgültig zu besiegen.

Stahlträgermann forschte weiter und machte sich mehr und mehr mit den Gesetzen des Feuers und des Lichtes vertraut. Er kam zu dem Ergebnis, dass zwar reines Wasser einer Lichtfeuer Mischung nichts anhaben könnte. Es würde einfach verdampfen, ohne eine Wirkung zu zeigen. Jedoch könnte ein Gemisch aus Trockeneis und Stickstoff eine Wirkung haben, welche die Atome im Licht bremsen würden. Diese Lähmung könnte Stahlträgermann dazu nutzen, um Lightfire-Booster zu schwächen und ihn daraufhin mit Hilfe seiner Stahlträger zu besiegen. Sofort machte er sich auf, um diese Stoffe zu besorgen. Er verlies sein Versteck und wollte grade abheben, als er die Sirenen von New York hörte. Stahlträgermann schoss in die Luft, um nach der Ursache zu sehen. Er brauchte nicht lange suchen, denn Dank der Dunkelheit der Nacht sah er sofort, was geschehen war. Ganz Liberty Island stand in Flammen. Das Feuer umschloss die Freiheitsstatue, welche im Feuerschein hell leuchtete. Es war das Werk Lightfire-Boosters, der aus Spott gegenüber der Macht Stahlträgermanns die Fackel der Statue zum Brennen brachte. Stahlträgermann handelte schnell und umkreiste die Insel. Dies tat er in einer so großen Geschwindigkeit, dass sich ein Wirbelsturm bildete. Dieser nahm genug Feuchtigkeit aus seiner Umgebung auf, dass das Feuer schnell gelöscht war. Die physischen Schäden hielten sich in Grenzen, doch waren die Flammen nicht zu übersehen, so dass dieser Angriff symbolisch gegen die Freiheit der New Yorker angesehen wurde. Schnell machte sich Stahlträgermann wieder auf zu den Ruinen. Er durfte keine Zeit mehr verlieren seine Waffe gegen Lightfire-Booster zu entwickeln und diesen zum Kampf herauszufordern, doch musste er zunächst schauen, ob nicht weitere Anschläge stattgefunden haben.

Stahlträgermann flog zurück zu der Ruine, wo er sich direkt an die Arbeit machen wollte. Doch kaum war er gelandet, schlugen Feuerbälle neben ihm im Boden ein. Blitzschnell drehte er sich um. In der Luft über ihm sah er ihn. Lightfire-Booster schwebte am Himmel, die Arme waren ausgestreckt und in seinen Händen hielt er seine todbringenden Feuergeschosse. „Lange habe ich nach dir gesucht, Stahlträgermann! Doch ich wusste, dass du dich irgendwann verraten würdest, indem du den Menschen helfen möchtest. Mir war klar, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis du unachtsam wirst und mir dein Versteck zeigst“. Mit diesen Worten feuerte er beide Feuerbälle direkt auf das Gerüst des Gebäudes ab, welches direkt in Flammen aufhellte. Stahlträgermann reagierte sofort und wich der Explosion aus. Er schnellte in die Luft und eröffnete das Feuer mit seiner Stahlträgerkanone. Lightfire jagte zur Seite und die Träger verfehlten ihr Ziel. Mit glühenden Fäusten schoss dieser auf Stahlträgermann zu und traf ihn direkt auf der Brust. Mit einem lauten Krachen donnerte Stahlträgermann in das brennende Hochhaus. Unter der schweren Last Stahlträgermanns und der Wucht des Aufpralls, gab die Konstruktion nach und fiel endgültig zusammen. Lightfire, der weiterhin in der Luft flog, schoss immer weiter Feuerbälle auf den brennenden Haufen Schutt und Stahl, unter dem Stahlträgermann begraben war. „Dein Ende ist gekommen, Stahlträgermann! Erschaffen in einem Haufen Schrott, sollst du nun in selbigem dein Ende finden!“ Lightfire Booster sammelte seine Kraft und formte diese zu einem großen lichtglühenden Ball, den er erneut auf den Haufen schoss. Lautes Gelächter ertönte am Himmel, und mit einem grellen Blitz schoss Lightfire-Booster in den Nachthimmel. Die Flammen loderten und das einst so ruhige Versteck vom Stahlträgermann brannte mit samt seinem Helden nieder. Das Hochhaus, welches einst im Glanz erleuchten sollte, niemals vollendet wurde und doch einen ganz besonderen Zweck erfüllte, war nicht mehr, als ein Haufen brennendes Metall. Und mitten darunter vergraben, lag Stahlträgermann.


Kapitel 2

„Und du sollst im selbigem dein Ende finden“, hallte es in den Ohren von Stahlträgermann, welcher wie benommen unter dem Haufen Schutt lag. Er spürte, wie das Feuer sich langsam an seinen Stahlträgern zu schaffen machte. Die Hitze wurde immer schlimmer und Stahlträgermann merkte, wie machtlos er war. Er konnte sich nicht bewegen. Die Kontrolle über seine Gelenke wie auch über seine Düsen hatte er verloren und es schien ihm, als würde ihn etwas daran hindern. Und da bemerkte er es. Seine Feder auf dem Kopf war den Flammen ausgeliefert. Die Feder war es, die ihm als einziges von seiner alten Gestalt geblieben war. Stahlträgermann musste handeln, denn ihm wurde sofort klar, dass diese Feder sein Schwachpunkt ist. Er konzentrierte all seine Energie auf seine Stahlträgerkanone und schoss einen gewaltigen Stahlträger auf den Boden. Durch diesen Rückschlag befreite er sich nun schon zum zweiten Mal aus den brennenden Überresten eines Hochhauses. Mit einem gewaltigen Knall explodierte der brennende Haufen und Stahlträgermann schoss in den Himmel.

Da er der Hitze nicht mehr ausgeliefert war und die Feder nun befreit war, konnte er sich wieder frei bewegen und seinen Flug kontrollieren. Doch war er noch immer sehr geschwächt und brauchte einen Ort, wo er sich zurückziehen konnte. Allzu weit wollte er nicht fliegen, doch konnte er auch nicht an seiner Ruine bleiben, da diese dem Erdboden gleichgemacht worden war. Fast willenlos flog er auf die See. Die kühle Luft sorgte dafür, dass er sich schnell erholte und langsam zu Kräften kam. Doch noch immer suchte er nach einem Unterschlupf. Er flog eine Weile, bis er fast unbemerkt über Land flog. Er landete und schaute sich um. Ein paar Häuser und Straßen waren zu sehen. Doch alles wirkte sehr verlassen und menschenleer. Und da erinnerte er sich an die Insel. Früher hatten hier Menschen gelebt, doch als sich New York mehr und mehr zu einer Weltmetropole entwickelte, verließen die Menschen die Insel und zogen nach und nach in die Großstadt. So kam es, dass heute niemand mehr auf der Insel lebte. Stahlträgermann stellte fest, dass dieser Ort wie geschaffen für ihn sei. Er suchte sich einen Unterschlupf und erholte sich von seinen Blessuren. Es waren keine Verletzungen die ihn schwächten, doch spürte er, wie die Brandspuren an seiner Feder auf dem Kopf ihm die Kraft förmlich entzogen hatte.

Stahlträgermann erholte sich sehr schnell vom Kampf, aber die Zeit rannte noch immer. Lightfire-Booster musste besiegt werden. Auch wenn dieser im Glauben war, Stahlträgermann vernichtet zu haben, so würde er nicht davor halt machen, die Welt weiter zu terrorisieren. Stahlträgermann musste weiter an seiner Waffe arbeiten, denn nur so konnte er Lightfire-Booster besiegen. Viele Aufgaben standen bevor. Eine Art Labor muss her, um mit den Chemikalien experimentieren zu können. Auch brauchte er einen passenden Unterschlupf, in dem er sich unbemerkt aufhalten konnte, trainieren konnte und vor Angriffen geschützt war. Da fiel sein Blick auf die Insel. War sie der perfekte Ort? Eine verlassene und fast vergessene Insel direkt vor New York? Stahlträgermann begann, diese zu erforschen.


Fortsetzung folgt...

Dienstag, 31. August 2010

Die Lichtfackel

Vier Wochen sind mittlerweile vergangen, seit Mohokka sich aus dem Stahlblock befreien konnte. Vier Wochen, seitdem Mohokka aufgehört hat zu existieren und Stahlträgermann seinen Platz eingenommen hat. Viel Zeit, um sich weiter mit seinen neuen Fähigkeiten anzufreunden und sich mit ihnen vertraut zu machen. Jedoch gab es auch viel Zeit der Einsamkeit, in der er über sein neues aber auch altes Leben nachdenken konnte. Es gab nicht viele Menschen, die ihn vermissen würden, denn er lebte allein für sich. Schon immer bevorzugte er es, sich von den meisten Dingen abzugrenzen. Er mochte die Ruhe und hielt sich gern im Hintergrund auf. Er genoss das Leben und erfreute sich an den Dingen um ihn herum. Des öfteren ging er in den Central Park und beobachtete, wie lebhaft alles um ihn war. Spielende Kinder, Spatziergänger oder die vielen Tiere. Stundenlang konnte er auf einer Bank sitzen und die Welt um sich herum beobachten. Mit Freude lebte er als stiller Beobachter. Doch diese Zeit war nun vorbei. Seine neue Gestalt machte es ihm unmöglich, sich an Orten wie einem Park auf eine Bank zu setzen. Ein unbeschwertes umherlaufen war nicht mehr möglich. Er hatte es in den vergangenen Wochen immer wieder versucht, sich der Gesellschaft zu nähern, doch die Aufregung um ihn war zu groß. Es gab immer nur zwei Reaktionen, die er zu spüren bekam. Zum einen gab es diejenigen, welche bei seinem Anblick Angst bekamen und die Flucht ergriffen. Zum anderen gab es die Menschen, welche die Zeitungsberichte über ihn kannten. In denen war die Rede von einem stählernen Helden, der das große Feuer löschte und eine schlimme Katastrophe verhinderte. Und auch wenn es keine Fotos gab, so reichte eine detailarme Beschreibung schon aus, um ihn zu erkennen.

Manchmal sehnte sich Stahlträgermann nach den Momenten, in denen er einfach nur dasitzen konnte, ohne große Aufmerksamkeit zu erregen. Doch nun hatte er eine Bestimmung! Und diese Bestimmung gab ihm Mut, sie gab ihm die Kraft und das Vertrauen, sich nicht unterkriegen zu lassen und mit dem zu leben, was er nun hatte. Und das war gar nicht mal so schlecht. Immer wieder sammelte er neue Erfahrungen mit seinen neuen Fähigkeiten. Seine Düsen unter den Füßen hatte er nun bestens unter Kontrolle. Er beherrschte die Luft und flog geschickt wie ein Adler. Die Düse auf dem Fuß diente hervorragend für unvorhersehbare Attacken. Mit seiner Stahlträgerkanone lernte er nicht nur perfekt zu schießen, sondern diese auch produktiv zu nutzen. Dazu baute er das alte Hochhaus ein wenig aus. Nicht fertig, um keine unnötige Aufmerksamkeit zu erregen. Nur etwas, um eine brauchbare Bleibe zu haben, die ihm Schutz vor der Witterung gab und ihm ein Heim bot..

In der Zwischenzeit jedoch nahmen ganz andere Dinge ihren Lauf. Das Gerücht ging um, dass ein umherwandernder Bandit sich Richtung Death Valley aufgemacht hatte. Dieser war auf der Flucht und versuchte seine Verfolger in der Hitze des Tals abwimmeln zu können. Der Erzählung nach, ging er mit ausreichend Wasser und Proviant los und verschwand am Horizont. Sein Plan schien aufzugehen, denn niemand folgte ihm in diese lebensbedrohliche Gegend. Man sah und hörte nichts mehr vom wandernden Banditen, bis plötzlich, einige Zeit nach seinem Verschwinden, ein grelles Licht das ganze Todestal erhellte. Ein hallender beängstigender Schrei war zu hören, der einem das Blut in den Adern gefrieren lies. Urplötzlich, genauso schnell wie es
gekommen war, herrschte wieder Stille. Das blitzartige Leuchten verblasste und der blaue Himmel erschien einem fast schon als dunkel, sosehr waren die wenigen Beobachter geblendet, die das Spektakel mit ansahen. Einige Zeit starrten sie gebannt ins Tal, aber nichts geschah. Doch mit einem Mal wurde es heller. Nicht ansatzweise so grell wie zuvor, doch noch immer sehr stark. Ein Rumoren zog sich durch den Boden. Die umherstehenden Menschen schauten in
das Tal und sahen plötzlich, wie eine Art brennender Lichtkegel in den Himmel empor stieß. Mit einer gewaltigen Geschwindigkeit schoss dieser in die Luft und verschwand in den nahegelegenen Bergen.

Stahlträgermann, der des Nachts viel durch die Gegend flog, bekam von den Gerüchten mit. Zur damaligen Zeit gingen solche Geschichten wie ein Lauffeuer umher. Die Geschehnisse nannte man überall nur "die Lichtfackel", da niemand wusste, um was es sich dabei handelte. Die Aufregung war groß und die Menschen begannen, die wildesten Spekulationen zu erfinden. So beschloss Stahlträgermann, der Sache auf den Grund zu gehen. Er flog ins Death Valley und suchte nach Anhaltspunkten. Dank seiner Stahlummantelung machte ihm die enorme Hitze nichts aus und er konnte in Ruhe nach Hinweisen suchen. Ein wenig gefiel es ihm hier, da er auch bei Tageslicht ungestört umher wandern konnte. Es brauchte nicht lange, bis er im Zentrum des Tales einen riesigen kreisförmigen Krater sah. Die Erde und alles um ihn herum war verbrannt. Inmitten dieses Kraters befanden sich Scherben, welche nach den Überresten einer Flasche aussahen. Stahlträgermann wusste, dass es sich dabei um einen direkten Zusammenhang mit der Lichtfackel handelte. Er schaute sich um und sah das Gebirge, welches nicht weit vom Death Valley entfernt war. Stahlträgermann zündete seine Düsen und flog los.

Es dämmerte, als er am Gebirge ankam. Einen ähnlich verlassenen Ort hatte Stahltärgermann niemals zuvor gesehen. Langsam überflog er die felsige Landschaft in der Hoffnung, etwas Ungewöhnliches zu entdecken. Mehrere Stunden vergingen, doch nichts war zu sehen. Stahlträgermann landete auf einer Ebene, um sich ein wenig zu orientieren und etwas zu rasten. Mittlerweile war es Nacht und kein Tier war zu sehen oder zu hören. Am Rande einer
Klippe blieb er stehen und blickte über die weite Ebene des Gebirges, bis hin zum Todestal. Plötzlich vernahm er eine Art knistern. Ein Geräusch, als würde die Luft um ihn herum brennen. Dazu kam eine undefinierbare Wärme und es kam ihm vor, als würde diese ihn komplett umschlingen. Unwissend drehte sich Stahlträgermann um, doch noch bevor er merkte was geschah, schlug eine brennende Faust auf ihn ein. Wie ein Blitz traf diese seinen Kopf und Stahlträgermann stürzte durch die Wucht des Aufschlags die Klippen hinunter.

Mit einem lauten Donnern prallte er auf den Boden. Er hatte die Lichtfackel gefunden oder vielmehr hatte sie ihn gefunden. Auf dem Rücken liegend sah er, wie die Lichtfackel ausholte und erneut auf ihn zugesprungen kam, um Stahlträgermann erneut zu attackieren. Schnell zückte er seine Stahlträgerkanone und gab mehrere Schüsse ab. Die ersten zwei verfehlten ihr Ziel, doch eine dritte und vierte trafen. In einer gewaltigen Explosion loderten die Stahlträger auf und schwächten den Angriff der Lichtfackel. Stahlträgermann sah die noch immer bestehende Gefahr auf ihn zukommen. Sofort zündete er seine Düse auf dem Fuß, welche ihn nahezu unkontrolliert in die Luft beförderte. Die Lichtfackelt reagierte blitzartig und begann noch heftiger zu glühen. Feuersäulen schossen aus ihm heraus, durch dessen Antrieb er in die Luft schoss, direkt auf Stahlträgermann zu. Die Düse auf dem Fuß lies ihm beinahe willkürlich durch die Luft fliegen, so dass die Lichtfackel ihn mit seiner Faust, die wie ein Feuerball brannte, nur am Bein traf. Stahlträgermann zündete seine Flugdüsen, flog höher in die Luft, damit er einen ausreichenden Abstand zur Fackel bekam. Im Sturzflug raste er auf sie zu und gab dabei viele Schüsse aus seiner Stahlträgerkanone ab. Wieder und wieder trafen diese ihr Ziel. Die Lichtfackel wehrte diese ab, indem er immer greller brannte und leuchtete. Es schien, als würden die Stahlträger verbrennen oder sich einfach im Nichts auflösen. Doch schien dies viel Anstrengung zu erfordern. Nach etlichen geblockten Treffern, schien die Kraft der Lichtfackel verbraucht zu sein. Ein weiterer Stahlträger traf ihn mitten auf der Brust. Eine helle Explosion lies die Nacht für einen Moment zum Tage werden. Vom Stahlträger geschwächt, stürzte er in die Dunkelheit.

Ungebremst krachte die Lichtfackel auf den Boden, wo sie direkt von weiteren Stahlträgern unter Beschuss genommen wurde. Gezielte Feuerbälle, die scheinbar aus Licht bestanden, schoss die Fackel zurück und hinderte die Stahlträger daran, ihr Ziel zu treffen. Wieder zündete Stahltägermann die Düse auf dem Fuß, womit es ihm gelang, nah genug an die Lichtfackel zu kommen und ihr einen gewaltigen Schlag zu verpassen. Ein gezielter Schuss aus der Stahlträgerkanone traf sein Ziel. Die Wucht des Treffers beförderte die Lichtfackel ungebremst gegen eine felsige Wand. Sichtlich erschöpft und angeschlagen, fiel er halb kniend zu Boden. Stahlträgermann landete vor ihm und betrachtete seinen Gegner. Eine brennende Gestalt kniete vor ihm. Bestehend aus einer Art brennendem Licht. "Wo kommst du her und was willst du hier", fragte Stahlträgermann drohend, während er die Stahlträgerkanone auf ihn richtete. Die Lichfackel erhob sich sichtlich geschwächt und begann zu lachen. Dabei schien es, als würde er sich zunehmend erholen.

"Deine Stahlträger werden dir nichts nützen", antwortete er, "die Macht des Feuers und des Lichtes kann nicht so einfach gestoppt werden! Ich werde mir holen, was mir zusteht. Und wenn ich das erreicht habe, dann wird die ganze Welt meinen Zorn erfahren! Ich bin kein einfacher Bandit, der immer nach der nächsten Gelegenheit auf einen Raub Ausschau hält. Ich bin zu größerem auserkoren worden und werde das der Welt beweisen. Ich bin das Licht, das meine Macht erstrahlen lässt. Ich bin das Feuer, das eure Städte niederbrennt. Ich bin Lightfire Booster!" Er richtete sich auf und lies seine Lichtflammen taghell aufflammen. "Du wird meinen Zorn noch früh genug zu spüren bekommen, Stahlmann!", rief er und erhob sich in windeseile in die Nacht. Dabei drehte er sich ein weiteres Mal und um warf zwei Granaten auf Stahlträgermann. Diese explodierten am Boden und hinterließen einen großen brennenden Krater. Stahlträgermann konnte ihnen noch rechtzeitig ausweichen, doch verhinderte dieser letzte Angriff, dass er Lighfire Booster verfolgen konnte.

Leicht erschöpft von der Schlacht, machte sich Stahlträgermann auf zu seiner Ruine. Dort angekommen, betrachtete er die Stelle, an der er getroffen wurde. Die Stahlträger an seinem Bein wirkten angebrannt. Mit Flüssigstahl aus seiner Kanone konnte er diese Verletzung schnell wieder beheben. Es dauerte einen Moment, bis der Stahl wieder gehärtet war, aber es blieben keine Schäden zurück.

Stahlträgermann wusste nun, dass er nicht der Held war, der von allen geliebt wurde. Er wusste, dass er nun einen Feind hatte. Und dieser Feind hatte noch mehr vor, als nur ihm das Leben schwer zu machen. Dieser Feind hatte es auf die Menschen abgesehen. Und auch wenn seine Ziele nicht klar sind, so wusste Stahlträgermann, dass nur er allein Lightfire Booster aufhalten konnte. Um so wichtiger war es nun, dass sein Versteck geheim blieb. Seine Identität konnte er nicht durch das ablegen einer Maske oder dergleichen verheimlichen. Seine Ruine würde mit der Zeit zu auffällig werden und jemand würde sie eines Tages finden. Ein neues Versteck musste her. Ein Versteck, welches wie für den Stahlträgermann geschaffen sei. Dort würde sich schon ein Weg finden lassen, wie man die geballte Energie aus Feuer und Licht bändigen konnte.

Er flog also in die Luft und begab sich auf die Suche...

Das Stahlträger Antheme

Singt so laut ihr könnt!



Vielen Dank an Hodi für die Zeichnung und Rocco für den Song.

Die Entstehung! Teil 3

Rest in Steel

Mohokka war also angekommen. Wie als würde eine innere Stimme es ihm mitteilen wollen wusste er, dass diese alte Ruine sein neues Heim werden sollte. Ein verlassener und stiller Ort, wo ihn niemand so schnell finden würde. Und genau das war es, was Mohokka jetzt brauchte. Zeit für sich, um zu verstehen, was mit ihm geschehen war. Er wusste, dass er nicht mehr er selbst war und beschloss, den Namen Mohokka für immer abzulegen.


Stahlträgermann stand auf und schaute sich um. Der Rohbau eines Hochhauses erstreckte sich inmitten des Geländes. Fast schon ironisch, denn es erinnerte ihn an das Saint Heart Heretic Krankenhaus, an dem er noch vor wenigen Tagen gearbeitet hatte. Um ihm herum war es sehr karg. Viel Bauschutt, alte Fässer und anderer Metallschrott lagen im felsigen Gebiet herum. Stahlträgermann ging näher zum Gerüst, um sich dies genauer anzuschauen. Die ersten Etagen hatten schon eine Fassade, welche jedoch im Laufe der Jahre sehr verfallen waren. Im Inneren des Gebäudes war es kahl und trostlos. Als sich Stahlträgermann umschaute, sah er ein blitzen. Sofort ging er zu der Wand, wo das Blitzen herkam, um es sich genauer anzuschauen. Eine große Metallplatte war dort angebracht, so flach und eben, das man sich drin leicht spiegelte. Zum ersten Mal konnte sich Stahltägermann selbst betrachten.


Er erschrak, als er sich ansah. Sein gesamter Körper bestand aus Stahlträgern. Sein Kopf, seine Arme, einfach alles war aus Stahl. Die große Düse auf dem Fuß kannte er schon und er war ihr dankbar, denn durch ihren ungewollten Ausbruch rettete sie ihn vor der aufgebrachten Menge. Seine rechte Hand bestand aus einem großen Rohr. Dieses ähnelte sehr der Torpedopfanne, welche kurz vor dem Unglück den neuen Flüssigstahl liefern sollte. Ihre Bestimmung sollte nun aber eine andere sein. Mit einer gewissen Vorahnung richtete Stahlträgermann den Lauf auf einen Haufen alter Reifen und konzentrierte sich für einen winzigen Moment auf seinen Arm. Ein lauter Knall ertönte und im selben Moment feuerte sein Arm einen Stahlträger ab, welcher blitzschnell in die Reifen schoss. Mit einer immensen Kraft entlud sich dieser in einer Explosion, ähnlich dem Aufprall einer Rakete. Stahlträgermann konnte kaum fassen was er da sah, begann aber langsam zu begreifen, welche ungeahnten Fähigkeiten in ihm schlummerten.


Mehr und mehr lernte er, mit einem neuen Körper umzugehen. Die ruppigen Bewegungen, welche ihm zuvor noch viele Probleme bereiteten, legten sich mit der Zeit und er merkte, wie geschmeidig er doch war, wenngleich auch sein Erscheinungbild etwas anderes sagte. Er ging umher und betrachtete sein Umfeld. Dabei merkte er nicht, wie sein Gang langsam zu einem Laufen wechselte. Erst als er rannte wurde ihm bewusst, wie schnell er sich fortbewegte. Geschwind wie eine Gazelle eilte er über das großflächige Gelände. Fast schon übermütig begann er, kleinere Felsvorsprünge hoch zu springen. Verblüfft darüber, mit welcher Leichtigkeit er diese Hürden nehmen konnte, wurden seine Sprünge immer größer und höher. Immer dann, wenn er einen großen Sprung tat, unterstützten ihn dabei kleine Düsen, die sich unter seinen Füßen befanden. Diese fungierten als eine Art Antrieb, die ihm beim Absprung einen enormen Schub verschafften. Stahlträgermann blieb stehen und schaute sich die Düsen an. Beide ähnelten der Düse, welche er auch auf seinem Fuß hatte. Ein wenig kleiner, aber in der Art gleich. Sein Blick zog über das Gelände. Mehr wollte er erkunden, mehr seiner neuen Fähigkeiten wollte er austesten. Dabei schaute er wieder auf das Hochhaus. Mit einem Mal nahm er Anlauf und raste darauf zu. Beim Absprung konzentrierte er sich sehr stark auf die Düsen unter seinem Fuß, damit sie ihm beim Sprung unterstützten. Stahlträgermann schoss in die Luft und raste dem obersten Stockwerk entgegen. Nicht wissend, wie er bremsen oder lenken sollte, krachte er ganz oben auf die letzte Ebene und blieb einen Moment lang liegen.


Nachdem er sich von dem Schreck etwas erholt hatte. war es ihm klar. E musste seine Düsen unter Kontrolle bringen. Er wusste nun welch enorme Kraft sich dahinter befindet und er spürte, wie viel mehr er noch in sich trägt. Voller Selbstvertrauen erhob er sich und ging zum Rand des Hochhauses. In etwa 120 Meter Höhe stand er an der Kante und blickte in den Nachthimmel. Einen Moment lang schaute er sich um. In der Ferne sah er die Lichter New Yorks, welche tief in die Nacht getaucht einen Ort der Idylle vermittelten. Stahlträgermann atmete tief ein und sprang in die Tiefe. Sogleich schoss ein Feuerschweif aus seinen Antriebsdüsen und Stahlträgermann jagte in den Nachthimmel. Ziellos flog er immer weiter in die Luft, bis er allmählich verstand, wie er mit seinen Beinen die Flugbahn und die Geschwindigkeit kontrollieren kann. Ein Gefühl der Freiheit überkam ihm, als er verstand wie er sich zu steuern hatte. Schneller und kontrollierter wurden seine Flugmanöver. Dabei hatte er seine Umgebung immer völlig unter Kontrolle und im Blick. Dabei schränkte Tiefe Nacht seine Sicht nicht ein und er konnte alles überschauen. Stahlträgermann hatte gelernt zu fliegen!


Er machte sich auf in Richtung New York. Dort wollte er zurück zur Unfallstelle, um mehr über die Katastrophe in Erfahrung zu bringen. Dort angekommen, blieb er in sicherer Höhe schwebend stehen. Er sah, dass noch immer ein großes Feuer an der Stelle wütete, an der noch einige Tage zuvor das Krankenhaus stand. Viele Hilfskräfte waren vor Ort, welche seit Tagen versuchten, das Feuer unter Kontrolle zu bekommen. Nichts aber konnte das brennende Restmetall löschen, welches durch die Rückstände des Reaktors immer weiter erhitzt wurde. Stahlträgermann, der schon immer ein sehr hilfsbereiter Mensch war, wollte der Lage Herr werden und das Feuer löschen. Einen Plan hatte er, doch befanden sich viel zu viele Menschen in der Nähe, welche keinen Schaden erleiden sollten. Er beschloss zu handeln und ohne zu zögern, stürzte er sich zur Unglücksstelle und raste über die Köpfe der umherstehenden Leute. Mit einem gewaltigen Knall landete Stahlträgermann vor dem Feuer und lies eine großeFlamme aus seiner Düse auf dem Fuß aufhellen. Die Leute sahen dies rannten panisch davon, da niemand wusste, wer oder was plötzlich auf sie zu kam. Er war nun allein und konnte sich um das Feuer kümmern.


Sein Blick fiel auf seine Stahlträgerkanone. Er wusste, welch enormen Druck sie auslösen konnte, wenn er den Stahlträger nur gekonnt in sein Ziel beförderte. Noch einmal kontrollierte er ob er wirklich allein war, flog wieder in die Luft und setzte seine volle Konzentration auf seine Kanone. Ein Stahlträger schoss auf das Feuer und schlug mit einen großen Getöse auf den Boden ein. Anstelle einer großen Explosion, sorgte der Aufschlag für eine Druckwelle, welche die Form eines Feuerballs nahm und in die Luft jagte. Dieser Feuerball verbrannte den Sauerstoff und ein Luftleerer Raum entstand. Binnen Millisekunden füllte sich dieser Raum mit neuer Luft von außen, so dass ein gewaltiger Sog entstand (Anm.: Ähnlich einer Atombombe, nur ungefährlich). Diese starken Winde sorgten dafür, dass der Feuerherd in Sekunden erlosch. Zurück blieb eine rauchender Haufen Metallschrott.


Die zuvor noch panischen Menschen sahen aus sicherer Entfernung was passiert war und wunderten sich, wer oder was dafür verantwortlich gewesen war. Nur wenige Blicke wanderten zum Himmel, wo Stahlträgermann noch einen kurzen Augenblick verweilte, bis er wieder in der Dunkelheit verschwand, wo er hergekommen war. Diese wenigen Menschen wussten, dass diese stählerne glänzende Gestalt für die eben erlebte Tat verantwortlich war und vielleicht schlimmeres verhindern konnte.


Stahlträgermann aber wollte sich den Menschen nicht stellen. Viel zu sehr fürchtete er sich vor der Missgunst der anderen. Waren es doch zum Teil die selben Personen, welche ihn kurz zuvor noch mit Steinen bewarfen. Er flog wieder zurück zur Ruine, wo er behutsam auf dem Dach des Hochhauses landete. Ein weiteres Mal ging er zur Kante und blieb stehen. Sein Blick fiel erneut auf das in der Ferne liegende New York. Er erkannte, welche Macht ihm verliehen wurde. Er realisierte, wie sehr er den Menschen mit seinen neuen Fähigkeiten geholfen hatte und beschloss, sein neu gewonnenes Leben dieser Aufgabe zu widmen. Aus seinem Willen gutes zu tun, hatte er nun die Macht, diesen auch zu verwirklichen. Er kann den Menschen helfen. Er, der Stahlträgermann!