Dienstag, 31. August 2010

Die Lichtfackel

Vier Wochen sind mittlerweile vergangen, seit Mohokka sich aus dem Stahlblock befreien konnte. Vier Wochen, seitdem Mohokka aufgehört hat zu existieren und Stahlträgermann seinen Platz eingenommen hat. Viel Zeit, um sich weiter mit seinen neuen Fähigkeiten anzufreunden und sich mit ihnen vertraut zu machen. Jedoch gab es auch viel Zeit der Einsamkeit, in der er über sein neues aber auch altes Leben nachdenken konnte. Es gab nicht viele Menschen, die ihn vermissen würden, denn er lebte allein für sich. Schon immer bevorzugte er es, sich von den meisten Dingen abzugrenzen. Er mochte die Ruhe und hielt sich gern im Hintergrund auf. Er genoss das Leben und erfreute sich an den Dingen um ihn herum. Des öfteren ging er in den Central Park und beobachtete, wie lebhaft alles um ihn war. Spielende Kinder, Spatziergänger oder die vielen Tiere. Stundenlang konnte er auf einer Bank sitzen und die Welt um sich herum beobachten. Mit Freude lebte er als stiller Beobachter. Doch diese Zeit war nun vorbei. Seine neue Gestalt machte es ihm unmöglich, sich an Orten wie einem Park auf eine Bank zu setzen. Ein unbeschwertes umherlaufen war nicht mehr möglich. Er hatte es in den vergangenen Wochen immer wieder versucht, sich der Gesellschaft zu nähern, doch die Aufregung um ihn war zu groß. Es gab immer nur zwei Reaktionen, die er zu spüren bekam. Zum einen gab es diejenigen, welche bei seinem Anblick Angst bekamen und die Flucht ergriffen. Zum anderen gab es die Menschen, welche die Zeitungsberichte über ihn kannten. In denen war die Rede von einem stählernen Helden, der das große Feuer löschte und eine schlimme Katastrophe verhinderte. Und auch wenn es keine Fotos gab, so reichte eine detailarme Beschreibung schon aus, um ihn zu erkennen.

Manchmal sehnte sich Stahlträgermann nach den Momenten, in denen er einfach nur dasitzen konnte, ohne große Aufmerksamkeit zu erregen. Doch nun hatte er eine Bestimmung! Und diese Bestimmung gab ihm Mut, sie gab ihm die Kraft und das Vertrauen, sich nicht unterkriegen zu lassen und mit dem zu leben, was er nun hatte. Und das war gar nicht mal so schlecht. Immer wieder sammelte er neue Erfahrungen mit seinen neuen Fähigkeiten. Seine Düsen unter den Füßen hatte er nun bestens unter Kontrolle. Er beherrschte die Luft und flog geschickt wie ein Adler. Die Düse auf dem Fuß diente hervorragend für unvorhersehbare Attacken. Mit seiner Stahlträgerkanone lernte er nicht nur perfekt zu schießen, sondern diese auch produktiv zu nutzen. Dazu baute er das alte Hochhaus ein wenig aus. Nicht fertig, um keine unnötige Aufmerksamkeit zu erregen. Nur etwas, um eine brauchbare Bleibe zu haben, die ihm Schutz vor der Witterung gab und ihm ein Heim bot..

In der Zwischenzeit jedoch nahmen ganz andere Dinge ihren Lauf. Das Gerücht ging um, dass ein umherwandernder Bandit sich Richtung Death Valley aufgemacht hatte. Dieser war auf der Flucht und versuchte seine Verfolger in der Hitze des Tals abwimmeln zu können. Der Erzählung nach, ging er mit ausreichend Wasser und Proviant los und verschwand am Horizont. Sein Plan schien aufzugehen, denn niemand folgte ihm in diese lebensbedrohliche Gegend. Man sah und hörte nichts mehr vom wandernden Banditen, bis plötzlich, einige Zeit nach seinem Verschwinden, ein grelles Licht das ganze Todestal erhellte. Ein hallender beängstigender Schrei war zu hören, der einem das Blut in den Adern gefrieren lies. Urplötzlich, genauso schnell wie es
gekommen war, herrschte wieder Stille. Das blitzartige Leuchten verblasste und der blaue Himmel erschien einem fast schon als dunkel, sosehr waren die wenigen Beobachter geblendet, die das Spektakel mit ansahen. Einige Zeit starrten sie gebannt ins Tal, aber nichts geschah. Doch mit einem Mal wurde es heller. Nicht ansatzweise so grell wie zuvor, doch noch immer sehr stark. Ein Rumoren zog sich durch den Boden. Die umherstehenden Menschen schauten in
das Tal und sahen plötzlich, wie eine Art brennender Lichtkegel in den Himmel empor stieß. Mit einer gewaltigen Geschwindigkeit schoss dieser in die Luft und verschwand in den nahegelegenen Bergen.

Stahlträgermann, der des Nachts viel durch die Gegend flog, bekam von den Gerüchten mit. Zur damaligen Zeit gingen solche Geschichten wie ein Lauffeuer umher. Die Geschehnisse nannte man überall nur "die Lichtfackel", da niemand wusste, um was es sich dabei handelte. Die Aufregung war groß und die Menschen begannen, die wildesten Spekulationen zu erfinden. So beschloss Stahlträgermann, der Sache auf den Grund zu gehen. Er flog ins Death Valley und suchte nach Anhaltspunkten. Dank seiner Stahlummantelung machte ihm die enorme Hitze nichts aus und er konnte in Ruhe nach Hinweisen suchen. Ein wenig gefiel es ihm hier, da er auch bei Tageslicht ungestört umher wandern konnte. Es brauchte nicht lange, bis er im Zentrum des Tales einen riesigen kreisförmigen Krater sah. Die Erde und alles um ihn herum war verbrannt. Inmitten dieses Kraters befanden sich Scherben, welche nach den Überresten einer Flasche aussahen. Stahlträgermann wusste, dass es sich dabei um einen direkten Zusammenhang mit der Lichtfackel handelte. Er schaute sich um und sah das Gebirge, welches nicht weit vom Death Valley entfernt war. Stahlträgermann zündete seine Düsen und flog los.

Es dämmerte, als er am Gebirge ankam. Einen ähnlich verlassenen Ort hatte Stahltärgermann niemals zuvor gesehen. Langsam überflog er die felsige Landschaft in der Hoffnung, etwas Ungewöhnliches zu entdecken. Mehrere Stunden vergingen, doch nichts war zu sehen. Stahlträgermann landete auf einer Ebene, um sich ein wenig zu orientieren und etwas zu rasten. Mittlerweile war es Nacht und kein Tier war zu sehen oder zu hören. Am Rande einer
Klippe blieb er stehen und blickte über die weite Ebene des Gebirges, bis hin zum Todestal. Plötzlich vernahm er eine Art knistern. Ein Geräusch, als würde die Luft um ihn herum brennen. Dazu kam eine undefinierbare Wärme und es kam ihm vor, als würde diese ihn komplett umschlingen. Unwissend drehte sich Stahlträgermann um, doch noch bevor er merkte was geschah, schlug eine brennende Faust auf ihn ein. Wie ein Blitz traf diese seinen Kopf und Stahlträgermann stürzte durch die Wucht des Aufschlags die Klippen hinunter.

Mit einem lauten Donnern prallte er auf den Boden. Er hatte die Lichtfackel gefunden oder vielmehr hatte sie ihn gefunden. Auf dem Rücken liegend sah er, wie die Lichtfackel ausholte und erneut auf ihn zugesprungen kam, um Stahlträgermann erneut zu attackieren. Schnell zückte er seine Stahlträgerkanone und gab mehrere Schüsse ab. Die ersten zwei verfehlten ihr Ziel, doch eine dritte und vierte trafen. In einer gewaltigen Explosion loderten die Stahlträger auf und schwächten den Angriff der Lichtfackel. Stahlträgermann sah die noch immer bestehende Gefahr auf ihn zukommen. Sofort zündete er seine Düse auf dem Fuß, welche ihn nahezu unkontrolliert in die Luft beförderte. Die Lichtfackelt reagierte blitzartig und begann noch heftiger zu glühen. Feuersäulen schossen aus ihm heraus, durch dessen Antrieb er in die Luft schoss, direkt auf Stahlträgermann zu. Die Düse auf dem Fuß lies ihm beinahe willkürlich durch die Luft fliegen, so dass die Lichtfackel ihn mit seiner Faust, die wie ein Feuerball brannte, nur am Bein traf. Stahlträgermann zündete seine Flugdüsen, flog höher in die Luft, damit er einen ausreichenden Abstand zur Fackel bekam. Im Sturzflug raste er auf sie zu und gab dabei viele Schüsse aus seiner Stahlträgerkanone ab. Wieder und wieder trafen diese ihr Ziel. Die Lichtfackel wehrte diese ab, indem er immer greller brannte und leuchtete. Es schien, als würden die Stahlträger verbrennen oder sich einfach im Nichts auflösen. Doch schien dies viel Anstrengung zu erfordern. Nach etlichen geblockten Treffern, schien die Kraft der Lichtfackel verbraucht zu sein. Ein weiterer Stahlträger traf ihn mitten auf der Brust. Eine helle Explosion lies die Nacht für einen Moment zum Tage werden. Vom Stahlträger geschwächt, stürzte er in die Dunkelheit.

Ungebremst krachte die Lichtfackel auf den Boden, wo sie direkt von weiteren Stahlträgern unter Beschuss genommen wurde. Gezielte Feuerbälle, die scheinbar aus Licht bestanden, schoss die Fackel zurück und hinderte die Stahlträger daran, ihr Ziel zu treffen. Wieder zündete Stahltägermann die Düse auf dem Fuß, womit es ihm gelang, nah genug an die Lichtfackel zu kommen und ihr einen gewaltigen Schlag zu verpassen. Ein gezielter Schuss aus der Stahlträgerkanone traf sein Ziel. Die Wucht des Treffers beförderte die Lichtfackel ungebremst gegen eine felsige Wand. Sichtlich erschöpft und angeschlagen, fiel er halb kniend zu Boden. Stahlträgermann landete vor ihm und betrachtete seinen Gegner. Eine brennende Gestalt kniete vor ihm. Bestehend aus einer Art brennendem Licht. "Wo kommst du her und was willst du hier", fragte Stahlträgermann drohend, während er die Stahlträgerkanone auf ihn richtete. Die Lichfackel erhob sich sichtlich geschwächt und begann zu lachen. Dabei schien es, als würde er sich zunehmend erholen.

"Deine Stahlträger werden dir nichts nützen", antwortete er, "die Macht des Feuers und des Lichtes kann nicht so einfach gestoppt werden! Ich werde mir holen, was mir zusteht. Und wenn ich das erreicht habe, dann wird die ganze Welt meinen Zorn erfahren! Ich bin kein einfacher Bandit, der immer nach der nächsten Gelegenheit auf einen Raub Ausschau hält. Ich bin zu größerem auserkoren worden und werde das der Welt beweisen. Ich bin das Licht, das meine Macht erstrahlen lässt. Ich bin das Feuer, das eure Städte niederbrennt. Ich bin Lightfire Booster!" Er richtete sich auf und lies seine Lichtflammen taghell aufflammen. "Du wird meinen Zorn noch früh genug zu spüren bekommen, Stahlmann!", rief er und erhob sich in windeseile in die Nacht. Dabei drehte er sich ein weiteres Mal und um warf zwei Granaten auf Stahlträgermann. Diese explodierten am Boden und hinterließen einen großen brennenden Krater. Stahlträgermann konnte ihnen noch rechtzeitig ausweichen, doch verhinderte dieser letzte Angriff, dass er Lighfire Booster verfolgen konnte.

Leicht erschöpft von der Schlacht, machte sich Stahlträgermann auf zu seiner Ruine. Dort angekommen, betrachtete er die Stelle, an der er getroffen wurde. Die Stahlträger an seinem Bein wirkten angebrannt. Mit Flüssigstahl aus seiner Kanone konnte er diese Verletzung schnell wieder beheben. Es dauerte einen Moment, bis der Stahl wieder gehärtet war, aber es blieben keine Schäden zurück.

Stahlträgermann wusste nun, dass er nicht der Held war, der von allen geliebt wurde. Er wusste, dass er nun einen Feind hatte. Und dieser Feind hatte noch mehr vor, als nur ihm das Leben schwer zu machen. Dieser Feind hatte es auf die Menschen abgesehen. Und auch wenn seine Ziele nicht klar sind, so wusste Stahlträgermann, dass nur er allein Lightfire Booster aufhalten konnte. Um so wichtiger war es nun, dass sein Versteck geheim blieb. Seine Identität konnte er nicht durch das ablegen einer Maske oder dergleichen verheimlichen. Seine Ruine würde mit der Zeit zu auffällig werden und jemand würde sie eines Tages finden. Ein neues Versteck musste her. Ein Versteck, welches wie für den Stahlträgermann geschaffen sei. Dort würde sich schon ein Weg finden lassen, wie man die geballte Energie aus Feuer und Licht bändigen konnte.

Er flog also in die Luft und begab sich auf die Suche...

Das Stahlträger Antheme

Singt so laut ihr könnt!



Vielen Dank an Hodi für die Zeichnung und Rocco für den Song.

Die Entstehung! Teil 3

Rest in Steel

Mohokka war also angekommen. Wie als würde eine innere Stimme es ihm mitteilen wollen wusste er, dass diese alte Ruine sein neues Heim werden sollte. Ein verlassener und stiller Ort, wo ihn niemand so schnell finden würde. Und genau das war es, was Mohokka jetzt brauchte. Zeit für sich, um zu verstehen, was mit ihm geschehen war. Er wusste, dass er nicht mehr er selbst war und beschloss, den Namen Mohokka für immer abzulegen.


Stahlträgermann stand auf und schaute sich um. Der Rohbau eines Hochhauses erstreckte sich inmitten des Geländes. Fast schon ironisch, denn es erinnerte ihn an das Saint Heart Heretic Krankenhaus, an dem er noch vor wenigen Tagen gearbeitet hatte. Um ihm herum war es sehr karg. Viel Bauschutt, alte Fässer und anderer Metallschrott lagen im felsigen Gebiet herum. Stahlträgermann ging näher zum Gerüst, um sich dies genauer anzuschauen. Die ersten Etagen hatten schon eine Fassade, welche jedoch im Laufe der Jahre sehr verfallen waren. Im Inneren des Gebäudes war es kahl und trostlos. Als sich Stahlträgermann umschaute, sah er ein blitzen. Sofort ging er zu der Wand, wo das Blitzen herkam, um es sich genauer anzuschauen. Eine große Metallplatte war dort angebracht, so flach und eben, das man sich drin leicht spiegelte. Zum ersten Mal konnte sich Stahltägermann selbst betrachten.


Er erschrak, als er sich ansah. Sein gesamter Körper bestand aus Stahlträgern. Sein Kopf, seine Arme, einfach alles war aus Stahl. Die große Düse auf dem Fuß kannte er schon und er war ihr dankbar, denn durch ihren ungewollten Ausbruch rettete sie ihn vor der aufgebrachten Menge. Seine rechte Hand bestand aus einem großen Rohr. Dieses ähnelte sehr der Torpedopfanne, welche kurz vor dem Unglück den neuen Flüssigstahl liefern sollte. Ihre Bestimmung sollte nun aber eine andere sein. Mit einer gewissen Vorahnung richtete Stahlträgermann den Lauf auf einen Haufen alter Reifen und konzentrierte sich für einen winzigen Moment auf seinen Arm. Ein lauter Knall ertönte und im selben Moment feuerte sein Arm einen Stahlträger ab, welcher blitzschnell in die Reifen schoss. Mit einer immensen Kraft entlud sich dieser in einer Explosion, ähnlich dem Aufprall einer Rakete. Stahlträgermann konnte kaum fassen was er da sah, begann aber langsam zu begreifen, welche ungeahnten Fähigkeiten in ihm schlummerten.


Mehr und mehr lernte er, mit einem neuen Körper umzugehen. Die ruppigen Bewegungen, welche ihm zuvor noch viele Probleme bereiteten, legten sich mit der Zeit und er merkte, wie geschmeidig er doch war, wenngleich auch sein Erscheinungbild etwas anderes sagte. Er ging umher und betrachtete sein Umfeld. Dabei merkte er nicht, wie sein Gang langsam zu einem Laufen wechselte. Erst als er rannte wurde ihm bewusst, wie schnell er sich fortbewegte. Geschwind wie eine Gazelle eilte er über das großflächige Gelände. Fast schon übermütig begann er, kleinere Felsvorsprünge hoch zu springen. Verblüfft darüber, mit welcher Leichtigkeit er diese Hürden nehmen konnte, wurden seine Sprünge immer größer und höher. Immer dann, wenn er einen großen Sprung tat, unterstützten ihn dabei kleine Düsen, die sich unter seinen Füßen befanden. Diese fungierten als eine Art Antrieb, die ihm beim Absprung einen enormen Schub verschafften. Stahlträgermann blieb stehen und schaute sich die Düsen an. Beide ähnelten der Düse, welche er auch auf seinem Fuß hatte. Ein wenig kleiner, aber in der Art gleich. Sein Blick zog über das Gelände. Mehr wollte er erkunden, mehr seiner neuen Fähigkeiten wollte er austesten. Dabei schaute er wieder auf das Hochhaus. Mit einem Mal nahm er Anlauf und raste darauf zu. Beim Absprung konzentrierte er sich sehr stark auf die Düsen unter seinem Fuß, damit sie ihm beim Sprung unterstützten. Stahlträgermann schoss in die Luft und raste dem obersten Stockwerk entgegen. Nicht wissend, wie er bremsen oder lenken sollte, krachte er ganz oben auf die letzte Ebene und blieb einen Moment lang liegen.


Nachdem er sich von dem Schreck etwas erholt hatte. war es ihm klar. E musste seine Düsen unter Kontrolle bringen. Er wusste nun welch enorme Kraft sich dahinter befindet und er spürte, wie viel mehr er noch in sich trägt. Voller Selbstvertrauen erhob er sich und ging zum Rand des Hochhauses. In etwa 120 Meter Höhe stand er an der Kante und blickte in den Nachthimmel. Einen Moment lang schaute er sich um. In der Ferne sah er die Lichter New Yorks, welche tief in die Nacht getaucht einen Ort der Idylle vermittelten. Stahlträgermann atmete tief ein und sprang in die Tiefe. Sogleich schoss ein Feuerschweif aus seinen Antriebsdüsen und Stahlträgermann jagte in den Nachthimmel. Ziellos flog er immer weiter in die Luft, bis er allmählich verstand, wie er mit seinen Beinen die Flugbahn und die Geschwindigkeit kontrollieren kann. Ein Gefühl der Freiheit überkam ihm, als er verstand wie er sich zu steuern hatte. Schneller und kontrollierter wurden seine Flugmanöver. Dabei hatte er seine Umgebung immer völlig unter Kontrolle und im Blick. Dabei schränkte Tiefe Nacht seine Sicht nicht ein und er konnte alles überschauen. Stahlträgermann hatte gelernt zu fliegen!


Er machte sich auf in Richtung New York. Dort wollte er zurück zur Unfallstelle, um mehr über die Katastrophe in Erfahrung zu bringen. Dort angekommen, blieb er in sicherer Höhe schwebend stehen. Er sah, dass noch immer ein großes Feuer an der Stelle wütete, an der noch einige Tage zuvor das Krankenhaus stand. Viele Hilfskräfte waren vor Ort, welche seit Tagen versuchten, das Feuer unter Kontrolle zu bekommen. Nichts aber konnte das brennende Restmetall löschen, welches durch die Rückstände des Reaktors immer weiter erhitzt wurde. Stahlträgermann, der schon immer ein sehr hilfsbereiter Mensch war, wollte der Lage Herr werden und das Feuer löschen. Einen Plan hatte er, doch befanden sich viel zu viele Menschen in der Nähe, welche keinen Schaden erleiden sollten. Er beschloss zu handeln und ohne zu zögern, stürzte er sich zur Unglücksstelle und raste über die Köpfe der umherstehenden Leute. Mit einem gewaltigen Knall landete Stahlträgermann vor dem Feuer und lies eine großeFlamme aus seiner Düse auf dem Fuß aufhellen. Die Leute sahen dies rannten panisch davon, da niemand wusste, wer oder was plötzlich auf sie zu kam. Er war nun allein und konnte sich um das Feuer kümmern.


Sein Blick fiel auf seine Stahlträgerkanone. Er wusste, welch enormen Druck sie auslösen konnte, wenn er den Stahlträger nur gekonnt in sein Ziel beförderte. Noch einmal kontrollierte er ob er wirklich allein war, flog wieder in die Luft und setzte seine volle Konzentration auf seine Kanone. Ein Stahlträger schoss auf das Feuer und schlug mit einen großen Getöse auf den Boden ein. Anstelle einer großen Explosion, sorgte der Aufschlag für eine Druckwelle, welche die Form eines Feuerballs nahm und in die Luft jagte. Dieser Feuerball verbrannte den Sauerstoff und ein Luftleerer Raum entstand. Binnen Millisekunden füllte sich dieser Raum mit neuer Luft von außen, so dass ein gewaltiger Sog entstand (Anm.: Ähnlich einer Atombombe, nur ungefährlich). Diese starken Winde sorgten dafür, dass der Feuerherd in Sekunden erlosch. Zurück blieb eine rauchender Haufen Metallschrott.


Die zuvor noch panischen Menschen sahen aus sicherer Entfernung was passiert war und wunderten sich, wer oder was dafür verantwortlich gewesen war. Nur wenige Blicke wanderten zum Himmel, wo Stahlträgermann noch einen kurzen Augenblick verweilte, bis er wieder in der Dunkelheit verschwand, wo er hergekommen war. Diese wenigen Menschen wussten, dass diese stählerne glänzende Gestalt für die eben erlebte Tat verantwortlich war und vielleicht schlimmeres verhindern konnte.


Stahlträgermann aber wollte sich den Menschen nicht stellen. Viel zu sehr fürchtete er sich vor der Missgunst der anderen. Waren es doch zum Teil die selben Personen, welche ihn kurz zuvor noch mit Steinen bewarfen. Er flog wieder zurück zur Ruine, wo er behutsam auf dem Dach des Hochhauses landete. Ein weiteres Mal ging er zur Kante und blieb stehen. Sein Blick fiel erneut auf das in der Ferne liegende New York. Er erkannte, welche Macht ihm verliehen wurde. Er realisierte, wie sehr er den Menschen mit seinen neuen Fähigkeiten geholfen hatte und beschloss, sein neu gewonnenes Leben dieser Aufgabe zu widmen. Aus seinem Willen gutes zu tun, hatte er nun die Macht, diesen auch zu verwirklichen. Er kann den Menschen helfen. Er, der Stahlträgermann!

Die Entstehung! Teil 2

Discover the Steel

Mohokka, der nicht wirklich verstand, was mit ihm geschehen war, bemerkte nichts von dem Aufsehen, welches um ihm herum passierte. Viel zu benommen war von dem, was mit ihm geschehen war, viel zu verwirrt war er über das, was er sah.


24 Tage war er vom Stahlmantel umhüllt, in dessen Inneren sich der heiße Flüssigstahl befand. Das Gerüst des Krankenhauses, der Flüssigstahl sowie das Atomkraftwerk verschmolzen zu einer tödlichen Mischung. Doch bewirkte jene Mischung nicht den sofortigen Tod Mohokkas, sondern sorgte für etwas ganz anderes. Zwar spürte er, wie sein Körper auf eine gewisse Art starb, doch sollte dies nicht sein Ende sein. Das Feuer verbrannte seine Haut, jedoch formte der Stahl um Mohokka die verbrannte Haut zu etwas völlig Neuem. Etwas nie dagewesenes, was sein Leben vollständig verändern sollte. Jedes Körperteil, jeder Knochen und alles was an ihm dran war, verformte sich zu Stahlträgern. Stahlträger, welche ihm durch die radioaktive Strahlung eine enorme Kraft und Macht verliehen.

Er stand mitten auf dem Platz, wo zuvor noch die Überreste der Katastrophe loderten. Angestarrt von etlichen fassungslosen Menschen, welche zuvor noch der Katastrophe Herr werden wollten, schaute er regungslos auf seinen neuen Körper. Niemand der Umherstehenden traute sich, auch nur ein Wort zu sagen. Mohokka schaute an sich hinunter. Er erschrak, als er realisierte, was er sah. Ohne zu wissen, was passiert war, wollte er einfach nur davon. Nach einem Moment der Fassungslosigkeit, wollte er loslaufen, doch schien es ihm, als wüsste er nicht mehr, wie er sich bewegen soll. Seine gewohnten Bewegungen führten zu einem unsicheren Wackeln, sahen aber alles andere als stark und sicher aus. Wieder schaute er an sich hinunter. Er schaute auf seine Hände. Diese waren glänzend und kantig. Sein Körper, seine Beine, nichts war wie bisher. Alles leuchtete und strahlte. Seine Blicke wanderten weiter an ihm hinunter, bis er an seinen kantigen und glänzenden Füßen ankam. Auf seinem Fuß sah er eine trichterförmige Öffnung und er spürte, wie eine ungeheure Macht in ihm zu zittern begann. Noch immer regungslos, konzentrierte er sich weiter auf die Macht, welche im Inneren des Trichters zu brodeln begann. Ihm schien es, als würde etwas glühen. Eine kleine Flamme, die sich immer weiter ausbreitete.


Unbemerkt dessen, fassten einige der Beobachter den Mut, sich der stählernen Kreatur zu nähern. Zur Sicherheit hatten sie sich mit herumliegenden Werkzeug bewaffnet, da sie der großen glänzenden Figur nicht trauten. Immer näher kamen sie, als Mohokka so langsam verstand, wie seine Bewegungen auszusehen haben, wie seine neuen Gelenke funktionieren. Einseite Bewegungen, welche im Zusammenspiel mit mehreren Ventilen eine flüssige Bewegung ergaben, sorgten dafür, dass sich sein Kopf bewegte. Gleiches galt für seine Arme und Beine. Er drehte sich langsam um und noch bevor er sich an seine neue Situation gewöhnen konnte, sah er die Gefahr auf sich zukommen. Mohokka wurde hektisch und versuchte zu fliehen, doch hatte er seine Beine noch nicht unter Kontrolle. Die hektischen Bewegungen führten dazu, dass die mittlerweile aufgebrachte Masse ebenfalls unruhig wurde und die Bewegungen für einen Angriff hielten. Schon flogen die ersten Steine in Mohokkas Richtung. Mohokka wollte fliehen, doch er konnte seine Bewegungen nicht richtig koordinieren, drehte sich unbedacht und stützte. Dies erkannten die Menschen um ihn und verstanden den Fall als Zeichen von Schwäche. Sofort liefen sie auf ihn zu und schlugen mit allem was sie hatten auf ihn ein. Doch anstatt in Panik zu geraten, verfiel Mohokka in eine Art Trance. Er schloss seine Augen und sein Geist wanderte. Er blickte in sich hinein und spürte die Kraft, die auf einmal in ihm ruhte. Er spürte ein Gefühl von Stärke, den Drang, Gutes zu tun. Doch er verstand nicht, weshalb die Menschen auf ihn einschlugen und ihn mit Steinen bewarfen. So erforschte er weiter sein Selbst, bis er plötzlich wieder die Macht im Trichter spürte. Er konzentrierte sich weiter drauf, bis sein gesamter Körper zu beben begann. Die kleine Flamme wuchs weiter und wurde größer. Rauch und Funken schlugen aus dem Trichter, je stärker er sich darauf konzentrierte, bis mit einem Mal ein lautes Zischen ertönte.


Sofort ließ die schlagende Masse von ihm und wich zurück. Das Tosen wurde lauter, die Flamme wurde noch größer und auf einmal erhob sich Mohokka.Er stand da und schaute auf den Feuerstrahl, der aus der Düse kam. Mit einem Schrei streckte er sich und der Strahl wurde zu einem mächtigen Antrieb. Völlig unkontrolliert hob Mohokka ab und jagte in den Nachthimmel, als würde man aus einem Luftballon die Luft entweichen lassen.


Mohokka schoss durch die Luft, nicht wissend, wohin es ihn trug. Nicht wissend, wie er seine Flugbahn kontrollieren konnte. Untätig kamen ihm die Sekunden wie eine Ewigkeit vor, bis er ungebremst auf den Boden raste. Er stürzte, zog sich jedoch keinerlei Verletzungen zu. Verwundert über seine Unversehrtheit, richtete er sich wieder auf. Es brauchte ein wenig, doch gelang es ihm nun immer besser, seinen neuen Körper unter Kontrolle zu bekommen. Mohokka schaute sich um. Er befand sich auf einem großen Platz etwas außerhalb von New York. Eine alte verlassene Baustelle eines Hochhauses, welche aus Geldmangel niemals fertiggestellt worden war. Er sah eine Menge von Schutt, welche einem Schrottplatz ähnelte. Hier und da standen Autowracks herum. Ein Baugerüst, welches mal ein Hochhaus werden sollte. Ein lebhafter Ort war hier geplant gewesen, doch nun war er verlassen und kaum jemand kannte ihn.


Dies passte Mohokka sehr gut, da er die Gelegenheit nutzen konnte, sich und seinen Körper besser kennen zu lernen. Er musste herausfinden, was mit ihm geschehen war. Was hatte die Düse und die in ihr schlummernde Macht auf sich. Welche Kraft spürte er, als er sich in Trance befand. Viele Fragen, die Mohokka herausfinden musste. Aber auf eine Frage hatte er schon eine Antwort. Er wusste, das Mohokka bei der Katastrophe gestorben war. Somit nannte er sich ab diesem Zeitpunkt nur noch den Stahlträgermann.

Die Entstehung! Teil 1

Rising Steel



Es war Spätsommer im Jahr 1932. New York hatte sich grade von den Börsencrash erholt und befand sich wieder im Aufschwung. Viele der heute bekannten Bauwerke befanden sich noch in Arbeit oder entstanden grad in den Köpfen der Architekten. Eines davon, sollte eine besondere Rolle der folgenden Ereignisse spielen.

Das Saint Heart Heretic Hospital befand sich mitten im Bau. Das bislang größte Krankenhaus der Welt sollte mitten in Manhatten entstehen und vielen Menschen helfen. Nicht nur für die ständig wachsende Stadt soltle das Heart Heretic wicchtig werden. Es sollte ein Mekka der Medizin und Forschung werden. Da dieses Krankenhaus seiner Zeit voraus sein sollte, war eine große Menge an Energie nötig. Infolge dessen entschied man sich, das Heretic Heart direkt neben dem ersten und einzigen zivilen Kernkraftwerk der Welt (anm. : Das angeblich erste zivile Kernkraftwerk steht im russischen Obninsk. Doch diese Lüge wurde von der Regierung verbreitet, um von den folgenden Geschehnissen abzulenken) zu bauen. Der Rohbau des Krankenhauses war schon sehr weit fortgeschritten, so dass ein riesiger Koloss aus Stahlträgern ganz New York überragte.


So kam es, dass der Indianer Mohokka, vom Stamm der Hokkasinsz
(sein Bruder macht sein Geld heute mit Schuhen), nach Feierabend noch hoch oben auf dem nackten Stahlgerüst stand und arbeitete. Mohokka war ein herzensguter Mann, der ehrenamtlich beim Bau des Krankenhauses half. Seine Herkunft war für ihn immer sehr wichtig und er hätte sie niemals verleugnet. Und um dies zu zeigen, trug er immer eine kleine Feder eines Adlers im Haar. Seinen Ehrgeiz, noch spät am Abend ehrenamtlich zu arbeiten, nahm er aus dem Wissen, wie wichtig dieses Krankenhaus für ganz New York und die spätere Forschung sein würde. Mohokka wollte noch letzte Arbeiten erledigen, welche den Tag über nicht geschafft wurden, jedoch für den weiteren Verlauf des Baus sehr wichtig waren.

Die Sonne tauchte den Himmel in ein warmes Orange, als Mohokka
den Hubschrauber hörte, der neuen Flüssigstahl für die weitere Stahlträgerproduktion des nächsten Tages lieferte. Dieser neuartige Flüssigstahl wurde zu damaliger Zeit noch per Luft an einer hängenden Torpedopfanne unterhalb des Hubschraubers geliefert, um somit eine schnelle und zielgenaue Lieferung zu garantieren.

Mohokka kümmerte sich nicht um die Lieferung und verschweißte
weiter seine Stahlträger, als sich der Hubschrauber kurz vor der Ablieferung direkt über ihm befand. Die Lieferung musste schnell von statten gehen, da sich ein neuartiger, extrem stabiler Flüssigstahl im Behälter unter dem Hubschrauber befand. Dieser war besonders heiß und man hatte keinerlei Erfahrung mit dem Transport des Materials. So kam es, dass durch die enorme Hitze die Trägergurte, an dem die Torpedopfanne hing, schmolzen und sämtlicher Flüsssigstahl sich wie ein Lavastrom über das Saint Heart Heretic Hospital goss. Binnen Sekunden wurde das Gerüst aus Stahlträgern verschlungen und nahm alles in seiner direkten Umgebung mit in den Untergang. Aufgrund des geringen Platzes an und um der Baustelle, umfasste dies auch das Kernkraftwerk direkt neben der Baustelle. Flammen schossen in den Abendhimmel, Fässer explodierten und mir einen lauten Knall wurden das Saint Heart Heretic, dass Kernkraftwerk und Mohokka vom Flüssigstahl begraben.

Schnell kamen erste Helfer zur Unglücksstelle, doch diese konnten
sich aufgrund der extremen Hitze nicht mehr als 200 Meter an die Unglücksstelle nähern. Es dauerte vierzehn Tage, bis sich die ersten Flammen legten und man das Ausmaß der Katastrophe erahnen konnte. Das komplette Krankenhaus sowie das Kernkraftwerk waren dem Erdboden gleichgemacht. Auch von Mohokka fehlte jede Spur. Dies fiel niemandem auf, da keiner von seinen freiwilligen Überstunden wusste. Niemand vermutete ihn in der Nähe der Baustelle und er geriet in Vergessenheit.

Noch viele Tage konnte sich keiner der Unglücksstelle nähern, da
die Hitze zu groß war. Weiträumig wurde die Unfallstelle abgesperrt, um weitere Unfälle und Ausbreitungen zu vermeiden. Lange Zeit passierte nichts, bis eines Tages ein Zittern ganz New York ereilte. Der fast komplett erhärtete Stahlklumpen begann zu leuchten. Ein Leuchten, welches man noch weit über die Grenzen New Yorks sehen konnte (manche Menschen sind der Auffassung, das große Leuchten von 1932 habe das UFO von Roswell fälschlicherweise zur Erde gelotst). Der Stahlklotz bebte und Risse bildeten sich. Diese gaben ein noch viel grelleres leuchten frei und erhellte den gesamten Himmel, bis es einen lauten Knall gab und sämtlicher Stahl sich in kleine Teile auflöste und diese in den Himmel schossen. Dort verweilten sie einen Moment, kreisten in Form einer großen Kugel und schossen zurück auf die Erde. Mit einem gewaltigen Knall krachten sie auf den Boden und bündelten sich im Zentrum der Unfallstelle. Ein heftiges, aber völlig ungefährliches Beben, durchzog ganz New York, als die Metallteile den Boden trafen. Doch anstelle eines Loches und einer weiteren Zerstörung, stand eine leuchtende Gestalt aus Stahlträgern, edel und heroisch da und blickte in den Himmel.

Ein Held ward geboren. Ein Kämpfer für Recht und Ordnung dessen Mut allem voraus Eilte. Ein Mann, dessen Kraft nur mit einem Wort beschrieben werden kann. Baum! Die Kraft und das Gewicht etlicher tausend Stahlträger, schwer wie der Mond! Mohokka war zurück! Doch dieser Name war vergessen. Von nun an kennt man ihn nur noch unter dem Namen
Stahlträger Mann! (an dieser Stelle bitte ein Echo vorstellen)